Am 24. Februar 2025 jährt sich die russische Invasion in der Ukraine zum dritten Mal. Anlässlich dieses datums warnt der ukrainische Militärgeheimdienst HUR vor einer verstärkten Moskauer Propaganda, die darauf abzielt, die ukrainische Gesellschaft zu verunsichern und das Land zu destabilisieren. Der Geheimdienst beschreibt die Möglichkeit, dass der Kreml einen angeblichen Sieg im Krieg verkünden könnte, und zieht Aufmerksamkeit auf die Verbreitung von Falschinformationen, welche die Legitimität der ukrainischen Regierung in Frage stellen.

Die Propagandakanäle und Nachrichtendienste Russlands streuen Botschaften, die nahelegen, dass der Westen die Ukraine verraten habe und dass die ukrainische Armee an der Front unterlegen sei. Dies geschieht insbesondere über soziale Netzwerke, die in der Ukraine weitestgehend gesperrt sind. Stattdessen greifen Ukrainer oft auf anonyme Kanäle wie Telegram zurück, um Informationen zu erhalten. Der Militärgeheimdienst nennt jedoch keine spezifischen Quellen für seine Warnungen, was die Glaubwürdigkeit der Aussagen in Frage stellt.

Moskauer Propaganda als Teil eines größeren Trends

Die Propaganda ist nicht neu, sondern wurde seit dem Beginn der Invasion intensiviert. Eine Übersichtsstudie des Institute for Strategic Dialogue (ISD) zeigt, dass russische Propaganda bereits vor dem 24. Februar 2022 aktiv war, jedoch seitdem massiv ausgebaut wurde. Während Medien wie RT und Sputnik durch EU-Sanktionen an Bedeutung verloren haben, bleibt ihr Einfluss in Regionen wie Lateinamerika und Nordafrika bemerkenswert.

Die russische Strategie nutzt unterschiedliche ideologische Randgruppen, um geostrategische Ziele zu verfolgen. Die Zielgruppen sind oft Menschen, die ein Misstrauen gegenüber politischen Institutionen und etablierten Medien hegen. Diese Personen sind besonders anfällig für die konspirativen Narrative und Falschinformationen, die von Russland verbreitet werden. Dies zeigt sich auch in der Berichterstattung über ukrainische Flüchtlinge in Deutschland, wo Falschinformationen gezielt gestreut werden.

Die Gefährdung der liberalen Ordnung

Das ISD schlägt Alarm und sieht in der russischen Propaganda eine ernsthafte Bedrohung für die liberale Ordnung. Zu den zentralen Themen, die für die Propaganda genutzt werden, gehören Migration, NATO-Kritik, sowie soziale und gesundheitspolitische Fragen. Auch antisemitische Narrative werden instrumentalisiert, um bestehende gesellschaftliche Sorgen und Ängste auszunutzen. Aktuelle Protestbewegungen werden gezielt angesprochen, um die Unsicherheiten der Bürger zu verstärken.

Eine der wesentlichen Strategien der russischen Propaganda besteht darin, das Unbehagen über die Kosten der Unterstützung der Ukraine zu schüren und Isolationismus in der amerikanischen Außenpolitik zu fördern. Gleichzeitig werden kremlfreundliche Rechtsaußen-Parteien unterstützt, um westliche Werte zu delegitimieren und das militärische Gleichgewicht zu Ungunsten des Westens zu verschieben.

In diesem Kontext ist die Warnung des ukrainischen Geheimdienstes besonders relevant. Es wird deutlich, dass die Herausforderungen, die durch Moskauer Propaganda auf die Ukraine und darüber hinaus entstehen, einen gemeinsamen und koordinierten internationalen Ansatz erfordern, um der Destabilisierung, die Russland anstrebt, entgegenzuwirken.

Für weitere Informationen zu dieser Thematik besuchen Sie die Artikel von Sächsische, Börsennews und Tagesschau.