Am 5. Januar 2025 haben die ukrainischen Streitkräfte eine neue Offensive in der russischen Region Kursk gestartet, um erobertes Gebiet zu halten. Diese Offensive ist eine Fortsetzung der Überraschungsangriffe, die im August des vergangenen Jahres begonnen wurden. Die ukrainischen Militärs setzen dabei auf koordinierte Angriffe, die sowohl ukrainische als auch russische Offizielle in Aufruhr versetzen. Andriy Kovalenko, ein hoher Beamter des ukrainischen Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrates, bestätigte in einem Telegram-Post, dass mehrere Frontangriffe die russischen Streitkräfte überrascht hätten, während der ukrainische Präsidentenberater Andriy Yermak von „guten Nachrichten aus der Region Kursk“ sprach und andeutete, dass Russland „bekommt, was es verdient“.
Das russische Verteidigungsministerium hat die Offensive als Reaktion auf die ukrainischen Angriffe beschrieben und bereits von mehreren Verlusten auf ukrainischer Seite berichtet. Die Militärbehörde gab an, dass der Gegenangriff der Ukraine am Sonntagmorgen mit einem Angriffskommando, bestehend aus zwei Panzern, einem Barrierefahrzeug und 12 gepanzerten Kampffahrzeugen, begann. Laut russischem Bericht haben sie in kürzester Zeit 340 ukrainische Soldaten getötet und viele der ukrainischen Fahrzeuge zerstört. Al Jazeera verweist darauf, dass die Ukrainer seit Beginn der Offensive im August erhebliche Verluste hinnehmen mussten.
Die militärische Situation und die Reaktionen
Trotz der russischen Fortschritte in den vergangenen Monaten, die das ukrainische Militär zurückgedrängt haben, ist die Situation an der Front angespannt. Gerüchte über einen Personalmangel in der ukrainischen Armee und Berichte über nordkoreanische Soldaten, die in Kursk kämpfen, heizen die beunruhigenden Entwicklungen auf dem Schlachtfeld weiter an. Die ukrainische Luftwaffe berichtete zudem über einen neuen drohnenbasierten Angriff, bei dem 61 Drohnen über mehreren Regionen abgeschossen wurden, was zu Schäden an Häusern in der Region Charkiw führte.
Selenskyj machte deutlich, dass das in Kursk gehaltene Gebiet in zukünftigen Friedensgesprächen von Bedeutung sein könnte. Russland bleibt jedoch entschlossen, den Krieg fortzusetzen. Präsident Putin erklärte, er sei bereit für Gespräche, aber auch bereit, den Konflikt weiterzuführen, solange die Ukraine ihre Offensive nicht einstellt. Diese Aussagen fallen zeitlich mit den russischen Vergeltungsmaßnahmen zusammen, die nach dem vermehrten Einsatz von ATACMS-Raketen durch die Ukraine angekündigt wurden.
Wachsende internationale und nationale Herausforderungen
International bleibt die Solidarität mit der Ukraine stark, jedoch wachsen die Sorgen über einen Rückgang finanzieller Hilfen und Waffenlieferungen, wie der Bericht von Statista verdeutlicht. Im Frühjahr 2024 wurden US-Militärhilfen für die Ukraine von der republikanischen Opposition im US-Kongress blockiert. Der bevorstehende Amtsantritt von Donald Trump als US-Präsident gibt Anlass zur Hoffnung auf eine schnelle Beendigung des Konflikts, während der Krieg und die angrenzenden Herausforderungen weiterhin das wirtschaftliche Klima stark belasten.
Zusammenfassend zeigt die aktuelle Offensive in Kursk, wie dynamisch und komplex die Situation in der Ukraine ist. Mit dem Konflikt, der sich zunehmend zu einem Abnutzungskrieg entwickelt, sind die Gefahren für die Zivilbevölkerung und die höheren militärischen Verluste auf beiden Seiten anhaltend. Die internationalen Bemühungen zur Unterstützung der Ukraine und die Auswirkungen auf die globale Lebensmittel- und Energieversorgung bleiben kritisch für die Bewertung des Krieges und seiner Folgen.