Am 11. Januar 2025 wurde bekannt, dass die Ukraine zwei nordkoreanische Soldaten im russischen Gebiet Kursk gefangen genommen hat und sie nach Kiew zu Befragungen gebracht wurden. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bestätigte, dass die Kriegsgefangenen derzeit mit dem Sicherheitsdienst der Ukraine (SBU) kommunizieren. Diese Festnahme ist das erste Mal, dass ukrainische Geheimdienste die Möglichkeit haben, nordkoreanische Soldaten zu befragen, nachdem zuvor berichtete, dass verwundete nordkoreanische Soldaten gestorben sind, bevor sie gefangen genommen werden konnten.
Selenskyj bezeichnete die Praktiken der russischen und nordkoreanischen Militärs als extrem brutal, da diese angeblich ihre verwundeten Kameraden töten, um die Beteiligung Nordkoreas am Krieg zu verschleiern. Ein gefangener Soldat besaß keine Identifikationsdokumente, während der andere eine russische Militär-ID trug, die auf einen Mann aus Tuva hinweist, einer russischen Region, die an die Mongolei grenzt. In einer interessanten Wendung stellte Selenskyj klar, dass alle Gefangenen medizinisch versorgt wurden, in Übereinstimmung mit den Genfer Konventionen.
Hintergrund und weitere Details
Die Soldaten sprachen weder Ukrainisch, Englisch noch Russisch. Die Kommunikation erfolgt durch Dolmetscher und mit Unterstützung des südkoreanischen Geheimdienstes. Selenskyj stellte fest, dass einer der Soldaten angab, ihm sei gesagt worden, er gehe nach Russland zu Trainingszwecken und nicht, um gegen die Ukraine zu kämpfen.
Die Ukraine hat zuvor erklärt, dass nordkoreanische Truppen in der Region Kursk kämpfen, wo ukrainische Streitkräfte im vergangenen August einen Vorstoß unternahmen. Schätzungen deuten darauf hin, dass Nordkorea zwischen 10.000 und 12.000 Soldaten nach Russland geschickt hat, um die russischen Streitkräfte im Kampf gegen die Ukraine zu unterstützen. Zudem berichtete ein hochrangiger ukrainischer Militär, dass bereits etwa 200 nordkoreanische Soldaten in diesem Konflikt getötet oder verwundet wurden.
Pressezugang und internationale Reaktionen
Selenskyj kündigte an, dass die Presse Zugang zu den Gefangenen erhalten wird, um die Wahrheit über die Situation zu offenbaren. Dies schließt die Veröffentlichung von Fotos der Gefangenen ein, die jedoch nicht verifiziert werden konnten. Obwohl die Öffentlichkeit normalerweise aufgefordert wird, die Identität von Kriegsgefangenen zu schützen, sind solche Berichte in diesem Kontext eines umstrittenen Krieges nicht gänzlich untersagt.
Die Berichte über die Gefangennahme und die daraus resultierenden internationalen Reaktionen werfen ein Licht auf die gesteigerte militärische Kooperation zwischen Russland und Nordkorea sowie die wachsenden Besorgnisse hinsichtlich der hohen Verluste nordkoreanischer Soldaten im Krieg. Offizielle Stellen, darunter das Weiße Haus und das Pentagon, haben die Präsenz nordkoreanischer Streitkräfte an den Frontlinien bestätigt, wo diese hauptsächlich in Infanterierollen eingesetzt werden.
Diese Entwicklungen stehen im Einklang mit den bisherigen Berichten, die auf die strategische Partnerschaft zwischen Russland und Nordkorea hindeuten, besonders angesichts der anhaltenden militärischen Armut und der Verluste beider Seiten in diesem Konflikt. Die Situation bleibt angespannt, und die weitere Beobachtung der Entwicklungen wird von den internationalen Gemeinschaften aufmerksam verfolgt.
Für weitere Informationen siehe Al Jazeera, Spiegel und Tagesspiegel.