Am 20. März 2025 hat US-Präsident Donald Trump in einem Telefonat mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj einen Vorschlag unterbreitet, der die Übernahme ukrainischer Atomkraftwerke durch die USA zum Ziel hat. Der Hintergrund dieser Diskussion ist der Schutz dieser kritischen Infrastruktur vor aggressiven russischen Angriffen, die in den letzten Monaten zugenommen haben. Trump bezeichnete diesen Schritt als potenziell besten Schutz für die ukrainischen Energieanlagen, während Selenskyj betonte, dass lediglich über das seit 2022 von Russland besetzte Kernkraftwerk Saporischschja gesprochen wurde, nicht jedoch über alle vier ukrainischen Atomkraftwerke, wie von amerikanischer Seite behauptet wurde. Laut Tagesschau gab es in diesem Gespräch auch ein übergreifendes Ziel: die Bedürfnisse und Wünsche sowohl der Ukraine als auch Russlands in Einklang zu bringen, um eine Waffenruhe zu erreichen.
Selenskyj erklärte, dass er mit Trump über die Möglichkeit gesprochen habe, Saporischschja zurückzuerobern und wieder in Betrieb zu nehmen. Die Rückkehr und Wiederinbetriebnahme dieses Kraftwerks wird als entscheidend für zukünftige Sicherheitsvereinbarungen angesehen. In diesem Zusammenhang erinnerte er daran, dass die Ukraine aktuell drei von vier Atomkraftwerken kontrolliert und daher ein strategisch wichtiger Spieler in der Energieversorgung der Region ist. Trump sprach zudem die Möglichkeit an, dass US-Expertise eine unverzichtbare Rolle im Betrieb dieser Anlagen spielen könnte, so Zeit Online.
Reaktionen und Kontext
Trump und Selenskyj sprachen nach einem Telefonat zwischen Trump und dem Kremlin-Chef Wladimir Putin. Während Putin eine vollständige 30-tägige Waffenruhe ablehnte, bot er an, die ukrainische Energie-Infrastruktur für einen Zeitraum von 30 Tagen nicht anzugreifen, sofern die Ukraine dies ebenfalls zusicherte. Selenskyj stimmte dieser Bedingung zu, was jedoch nach dem Telefonat zu einem Anstieg russischer Angriffe auf die ukrainische Energie- und Infrastruktur führte, darunter auch über 100 Drohnenangriffe.
Selenskyj äußerte im Gespräch mit Trump, dass er sich nicht unter Druck gesetzt fühlte, Zugeständnisse an Russland zu machen. Er hofft auf die Umsetzung eines amerikanisch-ukrainischen Vorschlags für eine umfassende Waffenruhe und fordert ein Ende aller Angriffe auf zivile Objekte. Er ist sich jedoch der Skepsis bewusst, die nach dem gescheiterten Versuch einer Deeskalation weiterhin in der Ukraine herrscht, wie der Frankfurter Allgemeine berichtete.
Sicherheitslage in der Ukraine
Russland hält weiterhin eine aggressive militärische Agenda aufrecht. Die ukrainischen militärischen Aktivitäten konzentrieren sich unterdessen darauf, ihre Luftverteidigungsfähigkeiten zu stärken und F-16-Kampfflugzeuge zu erhalten. Selenskyj bestätigte, dass die Ukraine mehrere dieser Kampfjets bekommen hat, nannte jedoch keine genaue Anzahl. Europäische Unterstützerländer der Ukraine haben sich verpflichtet, ihre militärischen Hilfen fortzusetzen. In der Ukraine bleibt die Sicherheitslage angespannt, während die Regierung die internationale Unterstützung intensiviert.
Vor dem Hintergrund anhaltender russischer Angriffe und der komplexen Verhandlungen über eine Waffenruhe bleibt die Situation in der Ukraine kritisch. Selenskyj plant bereits weitere Gespräche mit US-Vertretern, um die anhaltende Sicherheit der ukrainischen Infrastruktur zu gewährleisten, während gleichzeitig die Herausforderungen im Gefolge des Russland-Ukraine-Konflikts bewältigt werden müssen.