US-Präsident Donald Trump hat mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin Gespräche über das Ende des Ukraine-Kriegs aufgenommen. Dies geschah zu einem Zeitpunkt, als die Lage für die europäischen Länder als dramatisch beschrieben wird. Trump hatte vor kurzem die US-Präsidentschaftswahl gewonnen und wird bald von Joe Biden abgelöst, der als Unterstützer der transatlantischen Beziehungen und der Ukraine gilt.

Während eines Telefonats, das eineinhalb Stunden dauerte, verständigten sich Trump und Putin darauf, sofort mit den Friedensverhandlungen zu beginnen. Der Kreml bestätigte die Gespräche und äußerte den Wunsch, dass eine langfristige Vereinbarung durch friedliche Verhandlungen erreicht werden könne. Um diesen Dialog zu fördern, bot Putin an, Repräsentanten des Weißen Hauses in Russland zu empfangen.
Trump informierte danach den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj über den Inhalt des Austauschs und bezeichnete das Gespräch als „bedeutsam“.

Internationale Reaktionen und ukrainische Einbindung

Zusätzlich zu den Gesprächen zwischen Trump und Putin stellten verschiedene europäische Außenminister, darunter Annalena Baerbock aus Deutschland, fest, wie wichtig eine ukrainische Beteiligung an den Verhandlungen sei. Trump gab bekannt, dass er mehrere Berater mit der Leitung der Ukraine-Verhandlungen beauftragt hat. Dies geschah vor dem Hintergrund, dass der US-Verteidigungsminister Pete Hegseth eine Strategie zur Beendigung des Krieges präsentierte, die von Kiew schmerzhafte Zugeständnisse verlangt, darunter den Verzicht auf einen NATO-Beitritt.

Hegseth erklärte auch, dass die Europäer weitgehend eigenverantwortlich für die Unterstützung der Ukraine seien. Diese Situation ist nicht neu, da die Ukraine seit Beginn des Krieges im Februar 2022 diese Herausforderungen meistern musste. Erste Verhandlungen fanden kurz nach Kriegsbeginn statt, die jedoch ergebnislos blieben.

Rückblick auf frühere Verhandlungen

Der Kreml-Chef Putin hatte zuvor angegeben, dass Friedensverhandlungen 2022 kurz vor einer Einigung gestanden hätten, jedoch der Westen dies verhindert habe. Berichten zufolge hat der britische Premier Boris Johnson dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj geraten, keine Vereinbarungen zu unterzeichnen und weiterhin zu kämpfen. Zahlreiche Faktoren, wie das Massaker von Butscha im April 2022, führten zum Scheitern damaliger Verhandlungen.

Die letzte bedeutende Gesprächsrunde endete im September 2022, als Russland völkerrechtswidrig vier besetzte ukrainische Gebiete annektierte. Militärexperte Gustav Gressel geht davon aus, dass Russland bis mindestens 2026 militärische Mittel haben wird, um seine politischen Ziele durchzusetzen. Die internationalen Diplomatie bleibt fragil, während die Suche nach einem dauerhaften Frieden weiterhin eine große Herausforderung darstellt.

Die Fragen, die sich nun stellen, sind, ob Trumps Ansatz zu einem substantiven Fortschritt in den Verhandlungen führen wird und ob die Ukraine bereit ist, den notwendigen Kompromiss einzugehen, um Frieden zu erlangen.