Hochrangige diplomatische Gespräche stehen bevor, da sich US-Präsident Donald Trump und seine russischen Amtskollegen am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz (MSK) treffen, um über den Ukraine-Konflikt zu verhandeln. Trump bestätigte die Gespräche im Weißen Haus und erklärte, dass sowohl Russland als auch die Ukraine eingeladen sind, am Freitag an den Verhandlungen teilzunehmen. Obwohl er nicht genau weiß, welche hochrangigen Vertreter aus den drei Ländern anwesend sein werden, betont er, dass beide Präsidenten, Wladimir Putin und Wolodymyr Selenskyj, an einem Frieden interessiert seien. Diese Informationen berichtet die Süddeutsche Zeitung.

Die aktuellen Gespräche kommen zu einem Zeitpunkt, an dem die Spannungen zwischen den USA und Russland weiterhin hoch sind. Der Kreml-Sprecher Dmitri Peskow hat bereits signalisiert, dass solche Vereinbarungen, wie die kürzlich stattfindende Freilassung des US-Bürgers Marc Fogel aus russischer Haft im Austausch gegen einen in den USA inhaftierten russischen Staatsbürger, das gegenseitige Vertrauen stärken könnten. Gleichwohl betont Peskow, dass dies keinen Wendepunkt im Ukraine-Konflikt darstellt. Fogel, der 2021 wegen Drogenschmuggels verhaftet wurde, kehrt nun in die USA zurück. Trump plant, seinen Friedensplan zur Beendigung des Ukraine-Kriegs während der MSK vorzustellen, nachdem er im Wahlkampf zugesagt hatte, den Krieg schnell zu beenden, und nun einen Zeitraum von sechs Monaten nennt, um Frieden zu schaffen. Diese Details stammen von der Merkur.

Die Rolle der Friedensverhandlungen

Seit dem Ausbruch des Ukraine-Kriegs vor über zwei Jahren sind substanzielle Friedensverhandlungen jedoch ausgeblieben. Erste Gespräche fanden zwar ab Ende Februar 2022 statt, blieben jedoch ohne nennenswerte Ergebnisse. Der Kreml besteht darauf, dass der Westen für das Scheitern der Friedensverhandlungen verantwortlich sei. Putin behauptet, eine Einigung sei 2022 kurz bevor gestanden, doch die westlichen Länder hätten interveniert und den Prozess sabotiert. Auch die ukrainische Seite sieht sich jedoch mit internen sowie externen Herausforderungen konfrontiert, die eine Einigung erschweren.

Bis heute gab es zahlreiche Rückschläge in den Verhandlungen. Der finale Bruch kam im September 2022, als Russland vier besetzte ukrainische Gebiete illegal annektierte. Militärexperten schätzen, dass Russland mindestens bis 2026 militärische Mittel aufrechterhalten wird, um seine politischen Ziele in der Ukraine zu erreichen. Der frühere ukrainische Verhandlungsleiter, David Arachamija, erklärte, die Ukraine sei während der ersten Gespräche nicht bereit gewesen, einem Abkommen zuzustimmen, was die Situation weiter komplizierte. Spannungen, wie das Massaker von Butscha im April 2022, haben die Beziehungen zwischen den beiden Nationen zusätzlich belastet. Diese Zusammenhänge und die komplexe Gemengelage schildert das ZDF.

In den kommenden Tagen wird auch eine hochrangige US-Delegation in der Ukraine erwartet, angeführt von Keith Kellogg. US-Vizepräsident J.D. Vance wird ebenfalls zur MSK anreisen. Christoph Heusgen, Vorsitzender der MSK, äußert die Hoffnung, dass durch die bevorstehenden Gespräche Fortschritte in den Friedensverhandlungen erzielt werden können.