Donald Trump hat ambitiousierte Pläne zur Steigerung der US-Ölproduktion angekündigt mit dem Ziel, die Weltmarktpreise zu senken und dadurch den ökonomischen Druck auf Russland zu erhöhen. Diese Strategie könnte nicht nur Russlands Einnahmen verringern, sondern auch zur Beendigung des Ukrainekriegs beitragen. Trump appelliert hierbei an die US-Öl- und Gasindustrie, die Produktion weiter zu erhöhen, und fordert ein verstärktes Bohren unter dem Motto „Drill, Baby, drill“, ein Slogan, den Sarah Palin 2008 prägte. Derzeit liegt die US-Ölproduktion bei 13,2 Millionen Barrel pro Tag und soll bis 2025 auf 13,5 Millionen Barrel steigen, so berichtet die US-Energieinformationsbehörde (EIA) in einem aktuellen Bericht.

Um dieses Ziel zu erreichen, hat Trump einen „nationalen Energienotstand“ ausgerufen und bestehende Bohrverbote in mehreren Gebieten, unter anderem in einem Schutzgebiet in Alaska, aufgehoben. Dennoch äußern Analysten Bedenken hinsichtlich eines möglichen Überangebots, das US-Produzenten dazu veranlassen könnte, die Produktion nicht wie gewünscht zu erhöhen. Trump sieht in der Zusammenarbeit mit der OPEC eine strategische Möglichkeit und hat bereits Gespräche mit dem saudi-arabischen Kronprinzen geführt, um die Ölpreise wirksam zu senken. OPEC+ hat große ungenutzte Kapazitäten, und es ist zu erwarten, dass die Gruppe ihre Produktionskürzungen schrittweise zurücknimmt, um so den Markt zu stabilisieren.

Wirtschaftliche Implikationen und geopolitische Strategien

Trumps Idee hinter den gesenkten Ölpreisen ist, dass dies Russland wirtschaftlich unter Druck setzen könnte. „Niedrigere Ölpreise könnten den Krieg unfinanzierbar machen“, so Trump. Gleichzeitig betont er die Notwendigkeit, dass NATO-Staaten 5 % ihrer Wirtschaftsleistung für Verteidigung ausgeben. Dies geschieht vor dem Hintergrund, dass die EU für den wirtschaftlichen Umgang mit den USA kritisiert wurde, insbesondere in Bezug auf den Kauf von Nahrungsmitteln und Autos.

Darüber hinaus plant Trump große Steuersenkungen und Deregulierungen in den USA, um Unternehmen zu ermutigen, in den USA zu investieren. Geopolitisch betrachtet ist Trumps Ansatz komplex: Während er eine faire Zusammenarbeit mit Xi Jinping anstrebt, um Handelsdefizite abzubauen, kritisiert er die Biden-Regierung für ihr „wirtschaftliches Chaos“ und fordert eine Rückbesinnung auf wirtschaftliche Grundsätze.

Blick in die Zukunft des Ölmarktes

Analysten weisen darauf hin, dass die Entscheidungen von OPEC+ großen Einfluss auf die zukünftige Entwicklung des Ölmarktes haben werden. OPEC+ kontrolliert fast 50 % der weltweiten Ölproduktion und plant, die Förderkürzungen zu überdenken. Der Rohstoffanalyst Satoru Yoshida von Rakuten Securities beobachtet die Entwicklungen und prognostiziert, dass der Markt bis Jahresende wieder ansteigt.

Aktuell schwankt der globale Öl-Benchmark Brent Crude zwischen 70 und 80 US-Dollar pro Barrel. Faktoren wie geopolitische Risiken und Produktionsmengen haben dabei einen unmittelbaren Einfluss auf die Preisbildung. In diesem Kontext wird auch Occidental Petroleum als eine der profitabelsten Ölaktien hervorgehoben und könnte eine interessante Investitionsmöglichkeit darstellen. Analysten warnen jedoch vor den Fehlern der Vergangenheit, als Überangebote zu drastischen Preisverfällen führten und viele US-Ölfirmen in die Insolvenz manövrierten.

Um die Stabilität im Ölmarkt zu gewährleisten, bleibt sowohl die strategische Position der USA als auch die Handlungsfähigkeit der OPEC+ von zentraler Bedeutung. Die kommenden Monate werden entscheiden, ob Trump seine strategischen Ziele umsetzen kann und ob die internationalen Märkte darauf reagieren.

Für einen vertiefenden Einblick in die Thematik können die Berichte von t-online.de, faz.net und investmentweek.com konsultiert werden.