Die Forderung der USA und Russlands nach Wahlen in der Ukraine sorgt für erhebliche Besorgnis in Kiew. Laut Focus Online äußern ukrainische Beamte Bedenken, dass Washington und Moskau ihre eigenen Interessen über die der Ukraine stellen könnten. Keith Kellogg, der Sondergesandte von US-Präsident Donald Trump, hat betont, wie wichtig Wahlen während des andauernden Krieges sind. Diese Äußerungen wurden durch den Kreml-Sprecher Dimitri Peskow unterstützt, der auf eine notwendige „Legitimierung der ukrainischen Führung“ hinwies.

Angesichts der rechtlichen Unmöglichkeit, Wahlen während des Kriegszustands abzuhalten, sieht Kiew die Übereinstimmung zwischen den USA und Russland als potenzielle Gefahr. Ein ehemaliger ukrainischer Minister bezeichnete diese Beziehung als besorgniserregend und deutet darauf hin, dass Trump und Putin eine Aktion planen, um Präsident Wolodymyr Selenskyj loszuwerden.

Internationale Ängste und nationale Sicherheit

Die Ängste in Kiew verstärken sich, als Donald Trump behauptet, er könne sofort eine Vereinbarung mit Wladimir Putin erzielen, um den Ukraine-Krieg zu beenden. Dies scheint zumindest einige Kreise in der Ukraine besorgt zu machen, wie Tagesschau berichtet. Einige Studierende an der Taras-Schewtschenko-Universität in Kiew haben unterschiedliche Meinungen zur Ukraine-Politik der USA. Während einige wie Simon Trumps früheren Waffenverkauf an die Ukraine positiv bewerten, befürchten andere, dass unter Trump die militärische Unterstützung eingestellt werden könnte.

Seit Beginn der russischen Großinvasion hat die Ukraine große Hilfe aus den USA erhalten, die bis Ende Oktober 2024 über 64 Milliarden US-Dollar umfasste. Allerdings haben ukrainische Behörden kritisiert, dass nur zehn Prozent der im April 2024 bewilligten Mittel tatsächlich angekommen sind. Präsident Selenskyj hat betont, wie dringend dringend die Ukraine auf diese Unterstützung angewiesen ist, um ihre Verteidigung aufrechtzuerhalten.

Politische Perspektiven und öffentliche Meinung

Die Wahlverfahren der USA könnten entscheidenden Einfluss auf die zukünftige Unterstützung der Ukraine haben. KAS hebt hervor, dass die öffentliche Meinung in den USA gegenüber militärischen Engagements zunehmend skeptischer wird. Aktuelle Umfragen zeigen, dass nur 23% der Wähler die Ukrainehilfe als wichtig erachten, wobei die Unterstützung unter Republikanern besonders niedrig ist.

Der politische Diskurs verkompliziert sich weiter, da Trump in Umfragen zur republikanischen Präsidentschaftskandidatur führt. Kritiker warnen vor einem möglichen Rückzug der USA aus der NATO und dem Risiko, dass die Ukraine in einem möglichen Frieden unter Trump international isoliert werden könnte. Wenn man die amerikanische Außenpolitik betrachtet, könnte die personelle und politische Ausrichtung der neuen Regierung, wie sie durch Kamala Harris gezeichnet wird, entscheidend sein, um den Kurs der Unterstützung der Ukraine fortzusetzen.

Zusammenfassend zeigt sich ein komplexes Bild: Die Ukraine ist in ihrer Existenz bedroht, während sich die politischen Strömungen in den USA und ihre Haltung zu globalen Krisen diversifizieren und von inneren Herausforderungen geprägt sind. Die Dringlichkeit, sowohl internationale Unterstützung als auch interne Stabilität aufrechtzuerhalten, wird für Kiew in den kommenden Monaten von wachsender Bedeutung sein.