Am 19. Januar 2025 zog der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj Bilanz nach einer Woche, in der mehr als 1.000 russische Luftangriffe auf die Ukraine verübt wurden. In seiner Rede äußerte Selenskyj die dringende Notwendigkeit, zusätzliche US-Patriot-Flugabwehrsysteme von den Verbündeten zu erhalten. „Mehr Patriots für die Ukraine bedeuten mehr Schutz für das Leben“, betonte er. In der vergangenen Woche konnten die ukrainischen Streitkräfte 33 Raketen, darunter auch ballistische, sowie über 300 Drohnen abwehren. Trotz dieser Erfolge wurde Kiew erneut hart getroffen, wobei mindestens drei Menschen bei den Luftangriffen getötet wurden.
Die Intensität der Angriffe umfasste über 660 Gleitbomben, rund 550 Drohnen und fast 60 Raketen. Selenskyj veröffentlichte ein Video, das die verheerenden Zerstörungen in Kiew, Saporischschja und im Donbass dokumentiert. Der Präsident dankte den ukrainischen Streitkräften für ihren unermüdlichen Einsatz. Gleichzeitig wies er auf die fortwährende Notwendigkeit hin, den Luftraum der Ukraine zu schützen, während das Land seit fast drei Jahren gegen den russischen Angriffskrieg verteidigt wird.
Aktuelle Lage an den Frontlinien
In der Region Kursk intensivierten russische Streitkräfte ihre Angriffe auf ukrainische Stellungen, ohne wesentliche Gebietsgewinne verzeichnen zu können. Währenddessen erlitten mehrere ukrainisch besetzte Dörfer durch die russische Artillerie- und Luftangriffe schwere Schäden. Ein bemerkenswerter Vorfall war die Gefangennahme von zwei nordkoreanischen Soldaten durch ukrainische Kräfte, die verletzt, aber überlebensfähig sind. Südkoreanische Geheimdienst-Spezialisten unterstützen die Ukraine bei deren Befragung. Selenskyj bot zudem einen Gefangenenaustausch an, sollte Kim Jong Un in der Lage sein, Moskau dazu zu bewegen, die Kriegsanstrengungen zu überdenken.
In Welyka Nowosilka im Donbass sind ukrainische Verteidiger fast eingekesselt. Russische Streitkräfte haben die Dörfer Wremiwka und Nowyi Komar eingenommen, während die Frontlinie westlich von Kurakhove umkämpft und instabil bleibt. Die ukrainische Militärführung kündigte an, die russischen Luftverteidigungssysteme zu zerstören, um den künftigen Einsatz von F-16 und Mirage-2000 vorzubereiten. Diese leistungsfähigen Militärjets könnten entscheidend für die Luftüberlegenheit der Ukraine sein, benötigen jedoch die Zustimmung der USA für eine Lieferung.
Globale Auswirkungen des Konflikts
Der anhaltende Konflikt hat massive globale Auswirkungen und trägt zur Polarisierung des internationalen Systems bei. Zahlreiche Länder, darunter auch Russland, haben sich mobilisiert, um Unterstützung zu bieten oder um Sanktionen zu umgehen. Nordkoreanische Soldaten, die direkt an den Kampfhandlungen teilnehmen, zeigen hohe Disziplin und Effizienz, insbesondere beim Abschuss ukrainischer Drohnen. Berichtet wird von Selbstmorden unter diesen Soldaten, um einer Gefangennahme zu entgehen, was die Situation weiter verkompliziert.
Der Krieg beeinflusst nicht nur die regionale Stabilität, sondern hat auch Folgen für die weltweite Ernährungssicherheit und die internationalen Energiemärkte. Die Abhängigkeit Russlands von Waffenlieferungen aus dem Iran und Nordkorea sowie die Unterstützung durch China verschärfen die geopolitischen Spannungen und gefährden die nach dem Zweiten Weltkrieg entstandene internationale Ordnung. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Dinge entwickeln, während sowohl die Ukraine als auch Russland weiterhin um militärische Überlegenheit kämpfen.
In dieser schwierigen Zeit bleibt die internationale Gemeinschaft gefordert, um einen Weg zurück zu Frieden und Stabilität zu finden.