Ukrainischer Präsident Wolodymyr Selenskyj hat in einem kürzlichen Interview mit US-Podcaster Lex Fridman seine Zuversicht zum Ausdruck gebracht, dass der designierte US-Präsident Donald Trump in der Lage sein wird, Russland zu Friedensgesprächen zu bewegen. Laut rp-online.de betonte Selenskyj die Rolle Trumps bei der Gewährleistung der Sicherheit der Ukraine und äußerte, dass er eine von Trump unterstützte Lösung erwarte, die auch von europäischen Staaten getragen wird. Er ist überzeugt, dass „Trump und ich zu einer Einigung kommen und starke Sicherheitsgarantien anbieten“ werden.
Selenskyj sieht Trump als stark und unberechenbar, zeigt sich jedoch optimistisch, dass er an einem Friedensschluss interessiert sei. Trump wird am 20. Januar 2025 sein Amt antreten und hatte zuvor angekündigt, den Frieden in der Ukraine „binnen 24 Stunden“ wiederherzustellen. Trotz dieser positiven Einschätzungen gibt es in der Ukraine auch Skepsis bezüglich möglicher ungünstiger Vereinbarungen unter Trump. Die europäischen Staats- und Regierungschefs beobachten gespannt, welche Position der neue Präsident zu den aktuellen Konflikten einnehmen wird.
Aktuelle Verhandlungsbedingungen
Die Verhandlungen zur Beendigung des Krieges zwischen Russland und der Ukraine sind seit Beginn der Invasion ein zentrales Thema, jedoch stockten sie aufgrund russischer Kriegsverbrechen. Nach laender-analysen.de betrachten beide Seiten die Verhandlungsmöglichkeiten als äußerst marginal, obwohl international weiterhin Druck für Gespräche besteht. Der Krieg hat die Auffassung der ukrainischen Führung zu Verhandlungen erheblich verändert, insbesondere nach den Tragödien in Butscha und Irpin.
Frühere Friedensgespräche wie die im Normandie-Format oder die Minsker Abkommen hatten nur begrenzten Erfolg, und offizielle Friedensverhandlungen wurden im Mai 2022 eingestellt. Es gab zwar Versuche, den Prozess wieder zu beleben, insbesondere durch das Getreideabkommen, doch dieses endete im Jahr 2023, als Russland ausstieg. Ein realistischer Kompromiss könnte in einem Waffenstillstand und dem Austausch von Kriegsgefangenen bestehen, was jedoch nicht gleichbedeutend mit einem Friedensabkommen wäre.
Trumps Einfluss auf den Friedensprozess
In einem Beitrag vom 24. Dezember 2024 diskutierte Samuel Charap, Senior Political Scientist der RAND Corporation, in der Zeitschrift Foreign Affairs die möglichen Herausforderungen eines Friedensplans unter Trump. Charap argumentiert, dass Trump einen realistischen Plan mit starken Anreizen und Geduld benötigt, um Fortschritte zu erzielen. Seine pragmatische Haltung gegenüber Russland hat sowohl Lob als auch Kritik hervorgerufen; Kritiker bemängeln, dass er die Interessen Moskaus möglicherweise überbewertet und die Bedürfnisse der Ukraine nicht ausreichend berücksichtigt. Diese Risiken könnten die langfristige Stabilität von Trumps Vorschlägen gefährden, so berliner-zeitung.de.
Selenskyj, der Trumps Einfluss und Stärke als entscheidend für einen Druck auf Putin sieht, hofft auf eine Einigung, die auch das nötige Maß an internationaler Unterstützung für die Ukraine einschließt. Die Komplexität der Situation wird durch die psychologischen und politischen Hindernisse auf beiden Seiten verstärkt, wodurch eine echte Friedenslösung nach wie vor schwer zu erreichen bleibt.