Ukrainischer Präsident Wolodymyr Selenskyj hat in einer aktuellen Mitteilung erklärt, dass er mit weiteren nordkoreanischen Kriegsgefangenen rechnet. Dies geschieht inmitten der anhaltenden Kämpfe in der Region Kursk, wo nordkoreanische Soldaten für die russische Armee kämpfen. Selenskyj teilte auf der Plattform X mit, dass es nur eine Frage der Zeit sei, bis ukrainische Soldaten weitere nordkoreanische Soldaten gefangen nehmen.
In einem kürzlich veröffentlichten Video stellte Selenskyj zwei verwundete, mutmaßliche nordkoreanische Gefangene vor. Deren Befragung erfolgt in mehreren Sprachen. Kiew hat bereits signalisiert, bereit zu sein, die Gefangenen an Kim Jong Un zu übergeben, sofern dieser die Freilassung ukrainischer Kriegsgefangener durch Russland organisiert.
Kampf und Verluste
Nordkorea hat Russland geschätzt etwa 12.000 Soldaten zur Verfügung gestellt. Diese Soldaten sind in russischen Uniformen und mit russischen Waffen in der Region Kursk im Einsatz. Nach Angaben des südkoreanischen Geheimdienstes NIS haben die nordkoreanischen Soldaten hohe Verluste erlitten. Ein gefangener Soldat berichtete von „erheblichen Verlusten“ und erklärte, er habe gedacht, lediglich zu einer Übung nach Russland entsandt worden zu sein, sei dann jedoch unerwartet in den Kampfeinsatz geschickt worden.
Selenskyj betonte, dass die russische Armee auf militärische Hilfe aus Nordkorea angewiesen sei, und wies darauf hin, dass Kremlchef Wladimir Putin in seinen Bemühungen, die Erzählung des Krieges neu zu schreiben, nicht ohne Unterstützung aus Pjöngjang auskomme.
Humanitäre Lage der Gefangenen
Die humanitäre Lage der nordkoreanischen Soldaten scheint alarmierend zu sein. Berichten zufolge erfuhren die gefangenen Soldaten in den ersten Tagen ihrer Gefangenschaft mangelnde Versorgung; ein Soldat gab an, „vier bis fünf Tage lang weder Nahrung noch Wasser erhalten“ zu haben. Dies wirft Fragen über den Umgang mit Kriegsgefangenen und den Zustand der nordkoreanischen Truppen auf.
Die gefangenen Soldaten werden derzeit vom ukrainischen Sicherheitsdienst SBU verhört. Da die Soldaten weder Russisch noch Ukrainisch sprechen, werden koreanische Dolmetscher in Zusammenarbeit mit dem südkoreanischen Geheimdienst eingesetzt.
Selenskyj hatte auch angekündigt, Journalisten Zugang zu den gefangenen nordkoreanischen Soldaten zu gewähren, um die Öffentlichkeit über ihre Situation zu informieren. Während Selenskyj Fotos von den verletzten Männern veröffentlichte, konnte er jedoch keinen direkten Beweis für deren nordkoreanische Identität liefern. Zudem wies das Rote Kreuz darauf hin, dass Berichte über Kriegsgefangene nicht verboten sind, jedoch die Identifizierung vermieden werden sollte.
Nach Angaben von US- und südkoreanischen Quellen sind etwa 10.000 nordkoreanische Soldaten in Russland im Einsatz, wobei der Großteil in der Region Kursk positioniert ist. Selenskyj hat bereits davor gewarnt, dass mehrere verletzte nordkoreanische Soldaten nach ihrer Gefangennahme gestorben seien, was die humanitäre Dimension dieses Konflikts weiter kompliziert.
Die Situation bleibt angespannt, und die Folgen des Krieges ziehen sich sowohl über die beteiligten Länder als auch über die individuellen Schicksale der betroffenen Soldaten hinweg.
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