Im Rahmen einer fünftägigen Asienreise besuchte Sergej Schoigu, der Sekretär des russischen Sicherheitsrates, heute Indonesien. Diese Reise, bei der Russland und Indonesien beabsichtigen, ihre militärischen Beziehungen zu stärken, begann mit Gesprächen zwischen Schoigu und dem indonesischen Verteidigungsminister Sjafrie Sjamsoeddin. Die beiden Politiker erörterten nicht nur eine Vertiefung der Verteidigungspartnerschaft, sondern auch die Zusammenarbeit in weiteren Bereichen von gegenseitigem Interesse. Diese Gespräche erfolgen vor dem Hintergrund der jüngsten Wiederaufnahme von Indonesien in den BRICS-Staatenblock, zu dessen Gründungsmitgliedern Russland gehört.
Nach dem Meeting mit Sjamsoeddin plant Schoigu, sich mit dem indonesischen Präsidenten Prabowo Subianto zu treffen. Subianto hat die Stärkung des indonesischen Militärs zur Priorität erklärt und plant den Kauf von U-Booten, Fregatten und Kampfflugzeugen. Signifikant ist, dass Indonesien dabei eine neutrale Position im Ukraine-Konflikt anstrebt. Subianto’s Vorgänger, Joko Widodo, war der erste asiatische Staatschef, der sowohl Moskau als auch Kiew besuchte, um eine Waffenruhe zu fördern.
BRICS und militärische Kooperation
Die BRICS-Staaten, zu denen auch Indonesien zählt, haben in den letzten Jahren signifikante Fortschritte in der militärischen Zusammenarbeit erzielt. Laut Informationen von Perspektive Ausland arbeiten die BRICS-Länder an der Schaffung eigener Finanzinstitutionen und Entwicklungsprojekten, um ihre wirtschaftlichen Beziehungen zu stärken. Diese Initiative zielt darauf ab, die Interessen der Mitgliedsstaaten auf globaler Ebene zu vertreten und den Einfluss in bestehenden Finanzinstitutionen wie dem Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank zu erhöhen.
Ein weiterer wichtiger Aspekt der BRICS-Zusammenarbeit ist der Aufbau gemeinsamer Infrastrukturprojekte, die insbesondere im Rahmen der chinesischen Belt and Road Initiative vorangetrieben werden. Solche Projekte sind darauf ausgelegt, die Konnektivität zwischen den Mitgliedsländern zu verbessern und wurden zur Finanzierung von Infrastruktur- und Entwicklungsprojekten eingerichtet.
Indonesiens Perspektive und Herausforderungen
Indonesien hat als neustes Mitglied der BRICS-Staaten großes Potenzial erkannt, seine Handels- und Investitionsbeziehungen zu stärken. Die Mitgliedschaft könnte neue Absatzmöglichkeiten für indonesische Produkte schaffen und somit das Wirtschaftswachstum in Sektoren wie Landwirtschaft, Textilien und Elektronik fördern. Dennoch stehen diese Ambitionen auch Herausforderungen gegenüber; die Konkurrenz durch andere BRICS-Staaten, insbesondere China und Indien, könnte die eigenen Ziele gefährden.
Zusätzlich könnte die BRICS-Mitgliedschaft Indonesien ausländische Direktinvestitionen anziehen und die Finanzierung für wichtige Infrastrukturprojekte durch die Neue Entwicklungsbank der BRICS sichern. Diese Bank bietet möglicherweise günstigere Kreditkonditionen und könnte dazu beitragen, die Abhängigkeit von westlichen Finanzinstitutionen zu verringern.
Indonesien strebt also eine ausgewogene Position zwischen den BRICS-Staaten und traditionellen Partnern wie den G7-Staaten und Australien an, um seine Unabhängigkeit und wirtschaftlichen Interessen zu wahren. Die Diskussionen über eine mögliche De-Dollarisierung durch die BRICS-Staaten werfen zudem Fragen über die Auswirkungen auf die Stabilität der indonesischen Rupiah auf.