In einem sich zuspitzenden geopolitischen Umfeld beobachten die Ukraine und die internationale Gemeinschaft die Beziehung zwischen Wladimir Putin und Donald Trump mit großer Sorge. Medienberichten zufolge stehen die Verhandlungen über ein umstrittenes Rohstoffabkommen zwischen der Ukraine und den USA kurz vor dem Abschluss. Ruhr24 berichtet, dass Präsident Selenskyj möglicherweise am Freitag, den 28. Februar, nach Washington reisen wird, um den Vertrag zu unterzeichnen. Trump hat diese Reise bereits bestätigt.
Es wird erwartet, dass während des Treffens die Details eines Angebots ausgehandelt werden, das den USA den Zugriff auf die reichen Vorkommen von Seltenen Erden in der Ukraine ermöglichen soll. Aus russischer Sicht ist dies besonders brisant, da Putin den USA vorschlug, gemeinsam Vorkommen in den von Russland besetzten Gebieten der Ukraine zu erschließen. Laut Putin verfügt Russland über einige der größten Vorkommen Seltener Erden weltweit.
Details des Rohstoffabkommens
Die Ukraine hat bedeutende Vorkommen an Seltenen Erden, die etwa 5% der weltweiten Reserven ausmachen. Zu diesen Rohstoffen zählen essenzielle Materialien wie Lanthan, Cer, Neodym, Erbium und Yttrium. In einem geplanten „Investitionsfonds für den Wiederaufbau“, der ausschließlich von den USA finanziert wird, sollen Einnahmen aus dem Abbau dieser Ressourcen verwaltet werden. Laut den Absprachen müsste die Ukraine 50% ihrer Einnahmen in diesen Fonds einzahlen, in besetzten Gebieten sogar 66%, bis insgesamt 500 Milliarden US-Dollar erreicht sind.
Selenskyj plant, einen detaillierteren Plan zur Förderung ukrainischer Bodenschätze vorzulegen und könnte auch einen Gebietsaustausch mit Russland in Erwägung ziehen, falls Trump die beiden Länder zu Verhandlungen bringt. Denkbar ist, dass die Ukraine Land in der russischen Region Kursk abgibt, das seit einer Überraschungsoffensive vor sechs Monaten von Russland kontrolliert wird. Diese potenziellen territorialen Änderungen werfen Fragen über die langfristige Stabilität der Region auf, da die russischen Angriffe in der Ostukraine laut dem ukrainischen Militär erneut zugenommen haben.
Reaktionen und Perspektiven
US-Politikwissenschaftler Andrew Denison bewertet das Abkommen als positives Zeichen für die Zukunft der Ukraine und sieht in der Wirtschaftspartnerschaft mit den USA einen wichtigen Schritt. Er argumentiert, dass dieser Investorenmut als eine Art Garantie für die Ukraine dienen könnte, obwohl sicherheitspolitische Garantien nicht Bestandteil des Abkommens sind.
Die Ukraine hat somit die Chance, mit ihrem Reichtum an Rohstoffen nicht nur den Wiederaufbau zu finanzieren, sondern auch ihre geopolitische Position zu stärken. Die nächsten Tage werden entscheidend sein, um zu sehen, ob die Vereinbarung Realität wird und welche weiteren Schritte im Konflikt mit Russland folgen werden.