Im Ukraine-Konflikt stellt die Rolle nordkoreanischer Soldaten eine besorgniserregende Entwicklung dar. Südkorea hat am 13. Januar 2025 von hohen Verlusten unter diesen Kämpfern berichtet. Demnach sind etwa 300 nordkoreanische Soldaten im Ukraine-Krieg für Russland gestorben, und rund 2.700 wurden verletzt. Diese Zahlen stammen vom südkoreanischen Nachrichtendienst NIS, der eng mit dem ukrainischen Geheimdienst zusammenarbeitet. Der NIS hebt hervor, dass die hohen Verlustzahlen auf ein mangelndes Verständnis der modernen Kriegsführung zurückzuführen sind und berichtet, dass nordkoreanische Soldaten Anweisungen erhalten haben, im Fall einer Kriegsgefangenschaft Suizid zu begehen, um der Schande und möglichen Repressalien gegen ihre Familien zu entkommen.

Diese alarmierenden Informationen werden durch Berichte der US-Regierung untermauert, die bereits im Dezember auf Suizide nordkoreanischer Soldaten hingewiesen hatte. Laut diesen Berichten leben viele der nordkoreanischen Soldaten in ständiger Angst vor Repressalien gegen ihre Angehörigen, was die Entscheidung zum Suizid befeuern könnte. Die Bedingungen an der Front in der Ukraine ängstigen diese Soldaten so sehr, dass sie offenbar bereit sind, ihr Leben zu riskieren, um nicht gefangen genommen zu werden.

Gefangennahme von Soldaten und mögliche Gefangenenauswechslung

Ein bedeutendes Ereignis in diesem Kontext ist die Gefangennahme von zwei nordkoreanischen Soldaten durch ukrainische Kräfte in der russischen Grenzregion Kursk. Präsident Wolodymyr Selenskyj bestätigte, dass diese Soldaten nach Kiew gebracht wurden, wo sie verhört werden. Selenskyj deutete auch an, dass ein Austausch der gefangenen nordkoreanischen Soldaten gegen ukrainische Kriegsgefangene in Betracht gezogen wird, sollte Kim Jong-un die Freilassung der ukrainischen Gefangenen arrangieren.

Die geäußerten Bedenken beziehen sich nicht nur auf die Zahl der combattierenden nordkoreanischen Soldaten, sondern auch auf die Art und Weise, wie das russische Militär mit der Situation umgeht. Berichten zufolge verlangt der Kreml von nordkoreanischen Kämpfern, im Falle einer Gefangennahme Selbstmord zu begehen. Diese Praktiken sind besorgniserregend und werfen Fragen über die Moral und das rechtliche Verhalten im Krieg auf.

Nordkoreanische Militärhilfe für Russland

Berichten zufolge hat Nordkorea Russland zwischen 10.000 und 12.000 Soldaten zur Verfügung gestellt, die in der umkämpften Region Kursk aktiv sind. Die Motivation hinter diesen Entsendungen ist unklar, da Nordkorea bislang nicht offiziell bestätigt hat, dass es Soldaten zur Unterstützung Russlands entsandt hat. Dennoch zeigt die Entwicklung die wachsende Abhängigkeit der russischen Armee von nordkoreanischer militärischer Hilfe, die durch die hohen Verluste und die Berichte über Suizidbefehle verstärkt wird.

Die verlorengegangenen Leben nordkoreanischer Soldaten sowie die verheerenden Bedingungen, unter denen sie kämpfen, verdeutlichen die Tragik des Ukraine-Kriegs und dessen weitreichenden menschlichen Auswirkungen. Die Situation wirft grundlegende Fragen zur Ethik des Krieges und zur Verantwortung aller beteiligten Staaten auf.