Im Ukraine-Krieg verrichten nordkoreanische Soldaten, denen oftmals der Status „ahnungslos“ zugesprochen wird, ihren Dienst an der Seite Russlands. Ein gefangener Soldat berichtete, dass er nicht wusste, dass er in einen Krieg ziehen würde. Schätzungen zufolge wurden zwischen 11.000 und 12.000 nordkoreanische Personen nach Russland gesendet, um im Konflikt zu unterstützen. Der südkoreanische Geheimdienst dokumentiert 300 gefallene und 2.700 verwundete nordkoreanische Soldaten, was die Dimension des Einsatzes verdeutlicht. Zudem sind zwei nordkoreanische Soldaten kürzlich von der Ukraine gefangen genommen worden.
Die Soldaten scheinen schlecht vorbereitet und werden vom ukrainischen Militär als leichte Ziele wahrgenommen. Berichten zufolge zeugen Verhöre und Notizen davon, dass einige der nordkoreanischen Kämpfer aus dem Gefängnis stammen und für ihre „Sünden“ im Militärdienst Wiedergutmachung leisten. Ein weiteres aufschlussreiches Detail ist der Umstand, dass die Soldaten möglicherweise unter dem Vorwand einer „Militärübung“ in den Krieg geschickt wurden. In Nordkorea wird dieser Einsatz als „Sonderübung“ deklariert, was zu massiven Missverständnissen führt, und mittlerweile wird dort von „Sklavensoldaten“ gesprochen.
Die Realitäten des Einsatzes
Nordkoreanische Soldaten kämpfen seit einigen Wochen in der russischen Grenzregion Kursk, die teilweise von ukrainischen Truppen kontrolliert wird. End Oktober 2024 waren bereits 8.000 Soldaten in diesem Konfliktgebiet im Einsatz. Die US-Regierung geht davon aus, dass nordkoreanische Soldaten in „aussichtslosen“ und verlustreichen Einsätzen verwendet werden. Laut John Kirby, Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats, werden sie als „verzichtbar“ angesehen.
Die militärische Kooperation zwischen Russland und Nordkorea hat sich nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine im Februar 2022 intensiviert. Ein Verteidigungspakt wurde zudem im Juni 2024 unterzeichnet. Diese Partnerschaft ermöglicht Nordkorea den Zugang zu Geld, Technologietransfer und militärischen Erfahrungen, während die nordkoreanischen Streitkräfte durch russische Unterstützung verstärkt werden. Gleichzeitig wird der Einsatz dieser Soldaten aus nordkoreanischer Sicht als Trainingsmission für einen möglichen zukünftigen Krieg mit Südkorea betrachtet.
Kämpfen unter extremen Bedingungen
Die Lage der nordkoreanischen Soldaten im Ukrainekrieg gestaltet sich katastrophal. Sie kämpfen häufig unter minimalem Schutz, was ihre Verwundbarkeit im Gefecht erhöht. Berichten zufolge haben sich viele Soldaten eher für Selbstmord entschieden, als sich der ukrainischen Armee zu ergeben, aus Angst vor Repressalien gegen ihre Familien. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj gab an, dass mehrere gefangene nordkoreanische Soldaten schwer verwundet waren und nicht überlebten. In der vergangenen Woche wurden laut der US-Regierung über 1.000 nordkoreanische Soldaten getötet oder verletzt, was auf die hohe Sterblichkeit im Einsatz hinweist.
Mit der übergreifenden Situation bleibt unklar, ob die aktuellen Entwicklungen in Nordkorea zu Instabilität führen werden. Südkoreas Geheimdienst ist jedoch davon überzeugt, dass Gespräche zwischen Donald Trump und Kim Jong-un nach einer möglichen Wiederwahl Trumps ein Thema sein werden. Diese Verhandlungen könnten sich möglicherweise auf ein Einfrieren von Nordkoreas Atomprogramm konzentrieren und somit auch die geopolitisch angespannte Lage in der Region beeinflussen.
Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die nordkoreanischen Soldaten im Ukraine-Krieg in einer bedrohlichen und bereits verlustreichen Situation agieren, während ihre Einsätze neben dem militärischen Nutzen auch tiefere politische Implikationen haben.