Am 3. Februar 2025 äußerte sich NATO-Chef Mark Rutte in Brüssel zu den anhaltenden Handelskonflikten zwischen den USA und der Europäischen Union, die unter Präsident Donald Trump entstanden sind. Rutte stellte klar, dass diese Spannungen die kollektive Abschreckung von NATO nicht beeinträchtigen werden. „Die Idee eines europäischen Verteidigungsansatzes ohne die USA ist eine alberne Idee“, so Rutte Al Jazeera. Er betonte die Notwendigkeit, dass der Westen in Anbetracht geopolitischer Bedrohungen – insbesondere durch Russland – vereint bleibt.

In den letzten Jahren haben sich die Beziehungen zwischen den USA und der EU verschlechtert, beeinflusst durch Trumps Handelsagenda, die unter anderem 25% Zölle auf Importe aus Kanada und Bedrohungen gegen die EU beinhaltete. Diese Situationen wurden von Rutte als normale Herausforderungen innerhalb eines Bündnisses angesehen, wobei er feststellte, dass nicht alle Beziehungen zu Verbündeten immer „ruhig und glücklich“ sind. USA, die mit nahezu 850 Milliarden Dollar im Vorjahr den größten Militärausgaben unter NATO-Partnern hatten, stellen weiterhin eine zentrale Verteidigungsmacht dar Al Jazeera.

Handelskonflikte zwischen den USA und der EU

Die Handelsbeziehungen sind nicht neu angespannt. Präsident Trump hat festgehalten, dass ein Handelsdefizit von über 130 Milliarden USD mit der EU auf unfaire Handelspraktiken hinweist und könnte weitere Zölle auf die EU einführen Wilson Center. Historische Konflikte, wie der „Chicken War“ von 1965, zeigen, dass solche Spannungen Teil der Beziehungen zwischen den USA und der EU sind.

Der aktuelle Handel umfasst mindestens sieben Konfliktfronten, unter anderem unterschiedliche Zölle auf Autos (2,5% in den USA vs. 10% in der EU) und die Einführung eines Carbon Border Adjustment Mechanism (CBAM) durch die EU im Jahr 2024, der Zölle auf hochkohlenstoffhaltige Produkte erhebt. Trump hat sich stark gegen solche Maßnahmen ausgesprochen Wilson Center.

NATO und die Herausforderungen durch Russlands Bedrohung

Nicht nur der Handelsstreit ist eine Herausforderung, sondern auch die geopolitische Lage stellt hohe Anforderungen an die NATO. Das achte strategische Konzept der NATO wurde 2022 in Madrid verabschiedet und reagiert auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Russland wird als zentrale Bedrohung identifiziert bpb. Rutte wies darauf hin, dass viele europäische NATO-Mitglieder ihren Verteidigungshaushalt auf mindestens 2% des BIP erhöhen, was eine Reaktion auf die vorherrschenden Sicherheitsbedenken darstellt.

Zusätzlich zu konventionellen Mitteln zur Verteidigung gegen Russland soll die NATO weiterhin ihre Rolle in der Art der Hybridbedrohungen, einschließlich Cyberangriffen, verstärken. Dies ist Teil des 360-Grad-Ansatzes der NATO, der darauf abzielt, Bedrohungen aus allen Richtungen zu berücksichtigen und die kollektive Verteidigung aller Mitgliedsstaaten zu gewährleisten bpb.

Abschließend bleibt festzuhalten, dass trotz anhaltender Handelskonflikte und geopolitischer Spannungen die NATO entschlossen ist, ihre Verteidigungsstrategie aufrechtzuerhalten und die Zusammenarbeit unter den Mitgliedstaaten zu intensivieren, um zukünftige Bedrohungen effektiv zu bewältigen.