US-Astronautin Sunita „Suni“ Williams hat einen bemerkenswerten Rekord für die meisten Stunden bei Weltraumspaziergängen aufgestellt. Mit 62 Stunden und 6 Minuten im Vakuum übertrifft sie die vorherige Rekordhalterin Peggy Whitson, die 60 Stunden und 21 Minuten erreicht hatte. Williams hat nun insgesamt neun Außeneinsätze (EVAs) absolviert und rangiert auf dem vierten Platz der Astronauten mit der meisten Zeit im All. An der Spitze dieser Liste steht Anatoly Solovyev mit beeindruckenden 82 Stunden und 22 Minuten.
Williams und ihr Kollege Barry „Butch“ Wilmore führten am 30. Januar 2025 einen Außenbordeinsatz am Internationalen Raumstation (ISS) durch, um eine defekte Funkkommunikationseinheit zu entfernen. Der Einsatz dauerte 5 Stunden und 26 Minuten und begann um 7:43 Uhr EST. Es war bereits der dritte Versuch, die Radio Frequency Group (RFG) zu entfernen, nachdem zwei frühere Versuche in den Jahren 2023 gescheitert waren.
Ein erfolgreicher Außeneinsatz
Die Entfernung der RFG war entscheidend, da sie einen wichtigen Bestandteil der primären Kommando- und Datenantennenanordnung der ISS darstellt. Trotz mehrerer Anläufe benötigten Williams und Wilmore schließlich „ein wenig rohe Gewalt“, um die RFG erfolgreich zu lösen. Anschließend wurde die defekte Einheit in die Quest-Luftschleuse zurückgebracht, um sie zur Erde für eine Überholung zu transportieren.
Zusätzlich sammelte Wilmore während des Einsatzes Proben von der Außenseite der Luftschleuse, um potenzielle Mikroben zu untersuchen. Dies war das erste Mal, dass die NASA eine solche Studie in diesem Umfang durchführte, während vorherige Tests auf der ISS von Kosmonauten aus Russland durchgeführt wurden.
Rekorde und Herausforderungen
Mit dem neuen Rekord für die meisten Stunden bei Weltraumspaziergängen ist Williams nun Teil einer bemerkenswerten Gruppe von Astronauten. Stephen Bowen und Michael Lopez-Alegria liegen ihm mit 65 Stunden 57 Minuten und 67 Stunden und 40 Minuten nur knapp voraus. Williams musste sich nach dem erfolgreichen Außeneinsatz aufgrund eines Anstiegs der Batteriestromstärke in ihrem Raumanzug vor der letzten geplanten Aufgabe zurückziehen. Ihr EVA war der 274. seit 1998 zur Unterstützung der Montage, Wartung und Aufrüstung der ISS.
Der anspruchsvolle Weltraumdienst ist jedoch nicht ohne seine Herausforderungen. Williams und Wilmore hatten mit vielen Schwierigkeiten zu kämpfen, einschließlich Antriebsproblemen während ihrer Rückkehrmission. Diese Geschehnisse haben dazu geführt, dass deren Rückflug im kommenden März mit einer SpaceX-Kapsel als riskant eingestuft wurde. Die NASA hat aus diesem Grund um eine Beschleunigung des Rückkehrprozesses gebeten.
Die Leistungen von Williams und die Herausforderungen, denen sie sich gegenübersieht, sind Teil einer größeren Geschichte der Weltraumforschung. Dieses Feld befasst sich nicht nur mit der Erforschung des Weltraums, sondern auch mit den Auswirkungen der Schwerelosigkeit auf den menschlichen Körper. Künftige bemannte Missionen könnten Astronauten zu entlegenen Zielen wie dem Mond, dem Mars oder sogar Jupitermonden führen, was sowohl enorme wissenschaftliche Möglichkeiten als auch neue Herausforderungen mit sich bringt.
Die aktuellen Errungenschaften von Williams sind ein faszinierender Meilenstein in der Geschichte der Weltraumforschung, die seit den Anfängen mit Sputnik 1 und den bemerkenswerten Fortschritten in der bemannten Raumfahrt einen langen Weg zurückgelegt hat. Die Zukunft der Weltraumfahrt bleibt ebenso spannend wie herausfordernd, mit den Herausforderungen, die das Leben und Arbeiten im All mit sich bringt.
Für weitere Informationen über diese Entwicklungen in der Weltraumforschung können Sie die Artikel t-online.de, space.com und die allgemeine Übersicht zur Weltraumforschung auf Wikipedia besuchen.