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Proteste in Belgrad: Bürger fordern Stopp des schädlichen Lithiumabbaus

Zehntausende Menschen demonstrierten am Samstag in Belgrad gegen den geplanten Lithiumabbau, der als umweltschädlich gilt und die Trinkwasserversorgung gefährden könnte, während die serbische Regierung trotz der Proteste an dem umstrittenen Projekt festhält.

Massive Proteste gegen Lithiumabbau in Serbien

In Belgrad versammelten sich kürzlich zehntausende Menschen, um gegen die geplante Lithiumförderung im westserbischen Jadar-Tal zu demonstrieren. Umweltschützer und Bürger kritisieren die Gefahren, die der Abbau für die Natur und die Lebensqualität in der Region mit sich bringen könnte.

Umweltbedenken im Fokus

Der Abbau von Lithium wird als zutiefst schädlich für die Umwelt eingeschätzt. Kritiker warnen besonders vor der möglichen Verunreinigung des Grundwassers durch Schwermetalle, was erhebliche Risiken für die Trinkwasserversorgung der Anwohner darstellen könnte. Der Rohstoff ist von zentraler Bedeutung für die Produktion von Elektro-Autos, eine Industrie, die in der Zukunft stark wachsen soll.

Protestaktionen und Blockaden

Die Demonstranten, die zum Teil über 24.000 bis 27.000 geschätzt wurden, versammelten sich am zentralen Platz der Hauptstadt unter dem Motto „Es wird keine Bergwerke geben“. Neben der Kundgebung gingen einige Protestierende einen Schritt weiter und blockierten die Schienen an zwei Bahnhöfen, um den Zugverkehr zu stören. Die Behörden zeigten zunächst Zurückhaltung gegenüber diesen Aktionen, wobei Innenminister Ivica Dacic die Blockaden als schwere Verletzung der öffentlichen Ordnung bezeichnete.

Wichtiger Rohstoff im Jadar-Tal

Das Jadar-Tal gilt als eines der größten Lithium-Vorkommen in Europa und spielt eine bedeutende Rolle in der globalen Lieferkette für Elektrofahrzeuge. Im Juli dieses Jahres gab die serbische Regierung grünes Licht für die Lithium-Förderung, nachdem sie zuvor auf Druck der Umweltbewegung eine zwei Jahre andauernde Pause verhängt hatte. Die serbische Regierung hat sich mit der EU darauf verständigt, dass ein vielversprechendes Projekt zur umweltverträglichen Förderung von Lithium in der Region realisiert werden soll.

Internationale Interessen und die geostrategische Dimension

Das australische Bergbauunternehmen Rio Tinto ist seit Jahren an diesem Projekt interessiert. Das Vorhaben wird nicht nur von umweltpolitischer Bedeutung eingeschätzt, sondern ist auch Teil einer Strategie, die Abhängigkeit Europas von Lithiumlieferungen aus China zu verringern. China hat eine dominante Rolle im globalen Lithium-Markt inne, was die geopolitische Dimension dieser Proteste erhöht.

Aufruf zur Mobilisierung

In den Tagen nach der Großdemonstration sind weitere Aktionen geplant, wie Verkehrsblockaden in verschiedenen Städten. Die Anführer der Proteste rufen die Bürger dazu auf, sich gegen die umweltschädlichen Praktiken zu mobilisieren und für eine nachhaltige Zukunft einzutreten. Schauspielerin Jelena Stupljanin formulierte es treffend: „Echter Patriotismus ist der Kampf für saubere Luft, sauberes Land und Wasser, was uns alle nährt.“

Die anhaltenden Proteste verdeutlichen die wachsende Besorgnis über die Auswirkungen von Rohstoffabbau auf Umwelt und Gesundheit und spiegeln einen breiteren Trend in der Region wider, in dem die Stimmen der Bürger zunehmend Gehör finden.

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