Heute, anlässlich des Tags der Organspende, haben Patientenschützer die Forderung nach finanziellen Anreizen für Kliniken und einem effektiven Transplantationsnetzwerk bekräftigt, um die Anzahl der Spenderorgane zu erhöhen. Die von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach und Länderressortleitern geforderte Widerspruchslösung allein wird nach Ansicht von Eugen Brysch, dem Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, nicht automatisch zu einer Steigerung der Spenderzahlen führen.
Spanien, oft als Vorzeigeland in Bezug auf Organspenden genannt, hat laut Brysch gezeigt, dass die Einführung der Widerspruchslösung allein nicht ausreicht, um die Spenderzahl zu steigern. Strukturelle und organisatorische Maßnahmen waren entscheidend für den Erfolg in Spanien und könnten auch in Deutschland dazu beitragen, die Situation zu verbessern.
Zu den notwendigen Maßnahmen gehören nicht nur finanzielle Anreize für Krankenhäuser, sondern auch die Einrichtung eines effizienten Transplantationsnetzwerks, das den Ablauf optimiert. Zudem sind Bildungsprogramme und die Schulung von Koordinatoren wichtig, die sich Zeit nehmen, um mit den Angehörigen der potenziellen Organspender zu sprechen.
Eugen Brysch kritisiert jedoch, dass es an Mut und Willen seitens Karl Lauterbachs fehlt, die bestehenden Strukturen in Deutschland zu verändern. Angesichts der rund 8.300 Menschen, die derzeit in Deutschland auf ein Spenderorgan warten, davon allein etwa 6.500 Personen, die eine neue Niere benötigen, ist eine Reform dringend erforderlich, um das Wohl der schwerstkranken Patienten zu gewährleisten.
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