Für Freitag- und Samstagabend erwarten Astronomen Polarlichter über Deutschland. Je weiter nördlich man sich befindet, desto wahrscheinlicher ist es, dass man sie sehen kann. Die Wahrscheinlichkeit, das Naturphänomen zu erblicken, ist dabei nicht garantiert, aber durchaus gegeben. Die Ursache für die Polarlichter sind Sonnenstürme, die auf das Magnetfeld der Erde treffen. Astronom Volker Bothmer von der Universität Göttingen beruhigt jedoch, dass es keinen extrem starken Sturm gegeben hat, der zu Ausfällen führen könnte.
Die Sonnenstürme werden durch einen großen Sonnenfleckcluster verursacht, der sich von der Erde wegbewegt. Dieser Sonnenfleckcluster ist etwa 16-mal größer als der Durchmesser der Erde. Experten der US-Wetterbehörde NOAA haben wichtige Infrastruktur-Betreiber in den USA über die Situation informiert. Es ist das erste Mal seit 2005, dass eine derart hohe Warnstufe für einen geomagnetischen Sonnensturm ausgegeben wurde, was als außergewöhnlich und seltenes Ereignis angesehen wird.
Der aktuelle Zeitpunkt stellt eine Phase starker Sonnenaktivität dar, die im Rahmen des etwa elfjährigen Sonnenfleckenzyklus auftritt. Seit Dezember 2019 hat die Sonnenaktivität stetig zugenommen, und es wurden bereits in den letzten Monaten Polarlichter über Deutschland beobachtet. Ein Tipp für diejenigen, die das Naturphänomen fotografieren möchten, ist, ein Handy auf die Fensterbank zu legen und möglichst lange zu belichten, während es dunkel ist und eine freie Sicht nach Norden möglich ist. Durch diesen Trick können oft schon die Farben der Polarlichter auf dem Foto sichtbar gemacht werden.