OsnabrückPolitik

Assads Sturz: Warum viele Syrer in Deutschland bleiben wollen

VorfallMigration
OrtDeutschland, Syrien
UrsacheSturz von Assad

Es ist ein Szenario, das in den Köpfen vieler noch immer wie ein ferner Traum wirkt: Baschar al-Assad, der berüchtigte Herrscher Syriens, wurde von der Bühne gefegt. Dies hat Diskussionen neu entfacht, die ebenso brisant wie kontrovers sind – die Rückkehr syrischer Flüchtlinge. Doch eine Rückkehrwelle, wie sie von einigen erwartet wird? Nächte voll spekulativer Träume, sagt Prof. Jochen Oltmer, Migrationsforscher aus Osnabrück. Er warnt vor zu hohen Erwartungen und vergleicht die Situation mit dem Nachkriegsjugoslawien. „Kaum jemand wollte zurück“, erklärt Oltmer und verweist auf die Bindungen der Syrer an Deutschland. Diese sind so tief wie ein uralter Eichenwald, gewachsen durch Bildung, Arbeit und Freundschaften. Quelle: Welt.

Oltmer gibt zu bedenken, dass rund 250.000 syrische Kinder in deutschen Schulen lernen und Deutschland längst ihr Zuhause nennen. Ganze 40 Prozent der Einbürgerungen 2023 seien Syrer, ein klares Indiz dafür, dass sie sich hier eine neue Heimat aufgebaut haben.

Integration statt Rückkehr

Während man in Politikerbüros fieberhaft Rückkehrprogramme plant, plädiert Oltmer dafür, die großen Potenziale der Syrer in Deutschland zu nutzen. Unternehmen, Schulen, Gemeinden – sie alle haben viel Herzblut in die Integration gesteckt. „Diese Erfolge jetzt zu gefährden, wäre schlichtweg verrückt“, so der Professor eindringlich. Die Unsicherheiten dieser Debatten trifft vor allem die, die sich längst integriert fühlen, wie ein scharfer Nordwind im sonst warmen Frühling.

Rückkehrgedanken – ein gefährlicher Irrweg?

Die Unsicherheit durch Rückkehrpläne könnte kontraproduktiv sein, warnt der Migrationsforscher weiter. Der Fokus sollte stattdessen auf der Nutzung der Talente liegen, die die syrischen Migranten mitbringen. Diese seien mit der Zeit eine wertvolle Bereicherung für die Gesellschaft geworden.

Bis auch nur ein Bruchteil der Syrer tatsächlich wieder in ihr Ursprungsland zurückkehren möchte, könnte es Jahre dauern. MSN bestätigt diese Eindrücke und betont, dass ohne eine substanzielle Stabilität in Syrien die Option einer Rückkehr eher theoretisch als praktisch bleibt. Der Traum von einer friedlichen Rückreise bleibt vorerst genau das: ein Traum.

Ort des Geschehens

Analysierte Quellen, die diese Meldung bestätigen: 11
Analysierte Kommentare in sozialen Medien: 51
Analysierte Forenbeiträge: 31

Quelle/Referenz
www.welt.de
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