In der Toskana kam es am Sonntagabend zu mehreren Erdbeben, die die Region erschütterten. Das stärkste Beben hatte eine Magnitude von 3,2 und wurde gegen 20.30 Uhr im Süden von Siena registriert. Die Erschütterungen waren auch in der Stadt Siena, die über 50.000 Einwohner betreibt, und in umliegenden Ortschaften spürbar. Viele Anwohner rannten verängstigt auf die Straßen, auch wenn zunächst keine größeren Schäden berichtet wurden. Aus Sicherheitsgründen blieben die Schulen in der Region am Montag geschlossen. Die Bürgermeisterin von Siena, Nicoletta Fabio, kündigte an, dass Kontrollen der Schulgebäude auf mögliche Schäden durchgeführt werden sollen. Die ersten Erdbeben begannen kurz nach 19 Uhr und die stärksten Erschütterungen wurden in Monteroni d’Arbia, etwa 10 km von Siena entfernt, registriert. Monteroni d’Arbia ist eine Ortschaft in einem hügeligen Gebiet mit einer geringen Bevölkerungszahl. Siena ist bekannt für ihre mittelalterliche Architektur, einschließlich des berühmten Piazza del Campo und des Torre del Mangia.
Bereits am frühen Montagmorgen wurde ein stärkeres Erdbeben mit einer Magnitude von 4,8 gemessen, dessen Epizentrum sich nahe dem Dorf Marradi befand, etwa 45 Kilometer nordöstlich von Florenz. Laut dem Nationalen Institut für Geophysik und Vulkanologie (INGV) folgten auf das Beben mehrere kleine Nachbeben. Trotz der Intensität des Erdbebens gab es keine Berichte über Schäden oder Verletzte. Die Menschen in Florenz reagierten verängstigt und suchten das Weite auf den Straßen. In Marradi wurden zur Vorsorge die Schulen geschlossen. Der Regionalpräsident Eugenio Giani berichtete, dass es keine besonders kritischen Situationen nach dem Beben gab und dass die Kontrollen zur Überprüfung möglicher Gebäudeschäden fortgesetzt werden. Der Katastrophenschutz wurde aktiviert, um den betroffenen Bewohnern Unterstützung zu leisten.
Hintergrund zu Erdbeben in der Toskana
Erdbeben sind in der Toskana, wie in vielen anderen Regionen Italiens, nicht selten. Statistisch gesehen ereignen sich ständig Erdbeben, wobei stärkere Beben (mit einer Magnitude von 6 und höher) im Durchschnitt etwa dreimal pro Woche weltweit registriert werden. Laut der BGR sind die schwerwiegenden Folgen eines Erdbebens oft von der Bevölkerungsdichte und der Bausubstanz in den betroffenen Gebieten abhängig. In Regionen mit geringer Bevölkerungsdichte oder guter Bausubstanz bleiben schwere Folgen meistens aus. In den letzten Jahren wurde zudem diskutiert, ob die Häufigkeit schwerer Erdbeben im Vergleich zur Vergangenheit zugenommen hat.
Die jüngsten Erdbebenereignisse führen zu einer verstärkten Wahrnehmung von Erdbebengefahren in der Region. Die vorübergehenden Schulschließungen und die Aktivierung des Katastrophenschutzes zeigen, wie wichtig die Vorsorge maßnahmen in Erdbebengebieten sind, um die Bevölkerung zu schützen und auf mögliche Notfälle rechtzeitig zu reagieren.