Würmer gegen Eichenprozessionsspinner: Landkreis Oldenburg testet innovatives Verfahren

Im Landkreis Oldenburg wird der Eichenprozessionsspinner (EPS) mit innovativen Methoden bekämpft. Ein vielversprechendes Verfahren wird derzeit getestet, bei dem Fadenwürmer, sogenannte Nematoden, eingesetzt werden, um die Raupen des Nachtfalterschmetterlings zu bekämpfen. Experten der Firma Quathamer aus Bad Zwischenahn haben am Freitagabend Eichen zwischen Neerstedt und Dötlingen mit diesen Fadenwürmern besprüht. Aufgrund der Lichtempfindlichkeit der Nematoden erfolgte der Einsatz nach Sonnenuntergang.

Die Fadenwürmer sollen in den Raupen heranwachsen und diese durch ihre Entwicklung töten. Auf diese Weise wird verhindert, dass die gefährlichen Brennhaare der Eichenprozessionsspinner in die Luft gelangen und gesundheitliche Probleme bei Menschen verursachen. Wenn die Raupen bereits entstanden sind, bleibt nur die mühsame und kostspielige Methode, die Nester abzusaugen. Letztes Jahr gab es im Landkreis Oldenburg so viele Nester, dass die Kommunen mit dem Melden kaum hinterherkamen.

Der Landkreis hat für die Testphase Bereiche an drei Kreisstraßen ausgewählt, die im Vorjahr besonders stark von den Raupen befallen waren. Aufgrund der geringen Sichtbarkeit der Raupen im Frühstadium ist es notwendig, die Eichen großflächig zu behandeln. Für die Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners stehen dieses Jahr 300.000 Euro im Haushalt des Landkreises bereit, um den Kommunen Zuschüsse zu gewähren. Die Hoffnung besteht, die Vorkommen der Schädlinge im frühen Stadium dezimieren zu können, um ihre Ausbreitung einzudämmen. Im Herbst wird der Landkreis über den Erfolg der Behandlung mit den Nematoden berichten.