Ein 29-jähriger Delmenhorster steht seit Dienstag wegen besonders schwerem Raub vor dem Landgericht Oldenburg. Die Verhandlung, die am 14. Januar 2025 fortgesetzt wird, hat das Aufeinandertreffen von Anklage und Verteidigung in den Mittelpunkt gerückt. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten vor, am 25. November 2023 im Stadionpark einem Mann aufgelauert und ihn mit einem Baseballschläger angegriffen zu haben. Dabei soll er dem Opfer gedroht haben, es zu töten, bevor er dessen E-Scooter im Wert von etwa 750 Euro entwendete. Laut Staatsanwaltschaft erlitt das Opfer schwere Prellungen und Hämatome.
Die Schilderungen des Angeklagten weichen jedoch erheblich von den Vorwürfen der Staatsanwaltschaft ab. Er bestreitet die Vorwürfe vehement und hält die Anklage für unbegründet. Der Angeklagte beschreibt eine losen Bekanntschaft mit dem Geschädigten, die von verbalen Auseinandersetzungen geprägt war. Während seines drei Monate dauernden Urlaubs in Marokko habe der andere Mann Informationen über ihn beschafft und ihm gedroht.
Der Abend des Vorfalls
Am Abend des 24. November 2023 kehrte der Angeklagte überraschend aus Marokko zurück und begab sich in den Gartenschuppen seiner Eltern. Dort, so berichtet er, habe er plötzlich eine Gestalt wahrgenommen und blindlings mit einem Axtgriff zugeschlagen. Erst bei Licht habe er die Stimme des anderen Mannes erkannt, woraufhin es zu einer verbalen Auseinandersetzung kam und der Angeklagte ihn verjagt habe. Am nächsten Tag fand die Polizei mehrere E-Scooter in dem Schuppen, darunter einen, der dem Geschädigten zugeordnet werden konnte, und einen weiteren, der als gestohlen gilt.
Der Angeklagte verteidigt sich, indem er betont, die letzten beiden Roller gehörten ihm rechtmäßig. Er sei der Meinung, dass der andere Mann seinen Roller in den Schuppen geschmuggelt und die Polizei mit falschen Informationen konfrontiert habe. Diese Argumentationslinie hat bislang jedoch nicht überzeugt, da der Richter Zweifel an der Glaubwürdigkeit des Angeklagten äußerte. Zudem wurde angemerkt, dass die Mutter des Angeklagten nicht über den Vorfall im Schuppen berichtete, was die Situation weiter kompliziert.
Fortsetzung der Verhandlung und weitere Fälle
Die nächste Verhandlung findet am 21. Januar 2025 statt. In der Zwischenzeit werden die Entwicklungen in anderen Fällen am Landgericht Oldenburg verfolgt. Beispielsweise wird in einem anderen Verfahren eine Bande verfolgt, die im Zeitraum von April bis Juli 2024 in Lemwerder eine Cannabisplantage betrieben haben soll. Bei einer Durchsuchung im Juli 2024 wurden 282 Pflanzen und 1,93 kg konsumfähiges Cannabis entdeckt.
Ein weiterer Prozess, der am 17. Januar 2025 beginnt, betrifft einen 53-jährigen Beschuldigten, der eines besonders schweren räuberischen Diebstahls beschuldigt wird. Er sitzt beschuldigt in Untersuchungshaft und leidet an einer psychiatrischen Erkrankung, was eine dauerhafte Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus zur Folge haben könnte. Diese umfassenden rechtlichen Auseinandersetzungen in der Region werfen einen Schatten auf die Sicherheitslage in Deutschland, wie in der PKS 2023 dokumentiert.