In Delmenhorst kam es seit Ende Dezember 2024 zu einer Serie von Handtaschendiebstählen, die insbesondere ältere Frauen mit eingeschränkter Mobilität zum Ziel hatten. Diese Frauen, oft mit Gehhilfen unterwegs und häufig im Besitz von höheren Geldbeträgen, wurden mutmaßlich von einem Täter beobachtet und verfolgt, um im geeigneten Moment zuzuschlagen. Am 4. März 2025 wurde ein 22-jähriger Mann festgenommen, nachdem er eine 91-jährige Frau angegriffen hatte, die auf dem Weg zu einem Ärztehaus war. Der Übergriff scheiterte, weil die Frau laut um Hilfe rief und ihre Handtasche am Rollator befestigt war. Kreiszeitung berichtet von einer weiteren Straftat, die zur Festnahme führte.
Während die Polizei nach dem ersten Täter suchte, wurde gegen 17:15 Uhr ein weiterer Raub an einer 83-jährigen Frau gemeldet. Diese wurde von einem Mann angegriffen, der ihr mit Gewalt die Handtasche entriss und in die Schollstraße flüchtete. Die Beschreibung des Täters stimmte mit der des ersten Übergriffs überein, was durch Überwachungsaufnahmen unterstützt wurde. Die Staatsanwaltschaft Oldenburg beantragte Untersuchungshaft für den Festgenommenen aufgrund des dringenden Tatverdachts und der Wiederholungsgefahr. Der Haftrichter erließ einen Haftbefehl, nachdem der 22-Jährige vorgeführt wurde.
Vorfälle von Gewalt gegen Frauen
Parallel zu diesen Handtaschendiebstählen gibt es einen weiteren Vorfall aus der Region, der die Polizei beschäftigt. Am 14. Januar 2025 überfielen zwei Männer in der Rudolf-Kinau-Straße eine 58-jährige Frau, die gerade ihre Haustür geöffnet hatte. Die Täter drängten sie gewaltsam in den Hausflur und forderten die Herausgabe von Wertgegenständen. Trotz der Drohung erlitten die Opfer keine physischen Verletzungen, waren jedoch sichtlich unter Schock. Die Männer, die beim Verlassen des Hauses eine größere Menge Bargeld erbeuteten, wurden als circa 180 bis 185 cm groß und in dunkler Kleidung beschrieben, was einer erneuten Warnung vor der Gefahr in der Umgebung Vorschub leistet. Presseportal informiert über diesen Vorfall und bittet um Hinweise von Zeugen.
Die Häufung von Gewalttaten, insbesondere gegen ältere Menschen, erfordert dringend Aufmerksamkeit. Laut einer Untersuchung des BMFSFJ erleben ältere Menschen häufig Gewalt im öffentlichen Raum und sind verletzlicher gegenüber kriminellen Übergriffen. Diese Situation wird durch ihre oft eingeschränkte Mobilität und den häufigen Umgang mit Bargeld in Banken und Geschäften weiter verschärft.
Die Delmenhorster Polizei appelliert an die Bürger, wachsam zu sein und bei verdächtigen Beobachtungen umgehend zu handeln. Insbesondere ältere Frauen sollten darauf achten, ihre Wertsachen gut im Blick zu behalten und im Zweifelsfall Hilfe zu suchen.