Supermärkte und die Macht über den Spargelmarkt: Landwirte in Bedrängnis
Die Beziehung zwischen Supermärkten und Landwirten steht erneut im Fokus, als Fred Eickhorst, Geschäftsführer der Vereinigung der Spargel- und Beerenanbauer e.V. in Oldenburg, auf ein beklemmendes Schreiben hinweist. In diesem Schreiben fordert Rewe die Spargelbauern auf, die Ankündigung ausländischen grünen Spargels zu berücksichtigen und ihre Preise entsprechend anzupassen. Diese Anweisung wird von vielen als Erpressung empfunden, da sie den Druck auf die Landwirte erhöht, ihre Produkte zu niedrigeren Preisen anzubieten.
Dieser Konflikt wirft die Frage auf, ob Supermärkte wie Rewe versuchen, die Preise auf dem Spargelmarkt zu kontrollieren und deutsche Landwirte dazu zu zwingen, ihre Erzeugnisse zu ausländischen Preisen zu verkaufen. Die Vorgehensweise von Rewe wird von einigen Experten als Bedrohung und erheblicher Druck auf die Landwirte wahrgenommen.
Obwohl Rewe betont, dass die Kommunikation mit den Landwirten lediglich dazu dient, sie über potenzielle externe Einflüsse zu informieren und nicht Teil einer Preisvereinbarung ist, fühlen sich die Bauern in eine unangenehme Position gedrängt. Angesichts dessen, dass die vier großen Supermarktketten 85% des Lebensmittelmarktes kontrollieren, haben Landwirte wenig Spielraum, ihre Produkte anderswo anzubieten.
Die Diskrepanz zwischen den Interessen von Supermärkten und Landwirten verdeutlicht die strukturelle Ungleichheit im Lebensmittelhandel. Einseitige Forderungen und der Druck auf die Preise können die Existenzgrundlage vieler Landwirte gefährden und die nachhaltige Produktion von regionalen Erzeugnissen in Frage stellen.