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Die geheime Uhr des Seegrases: Altersbestimmung durch genetische Mutationen

Forscher haben kürzlich in der Ostsee 1.400 Jahre altes Seegras entdeckt. Die Vermehrung dieses Seegrases erfolgt hauptsächlich vegetativ durch unterirdische Ausläufer, wobei die genetischen Unterschiede zwischen den Teilen eines Klons minimal sind. Um das genaue Alter des Seegrases zu bestimmen, hat ein internationales Team aus Kiel, London, Oldenburg und Kalifornien eine innovative genetische Uhr entwickelt, die auf Mutationen in der Erbinformation basiert. Diese Mutationen treten im Laufe der Zeit regelmäßig auf, ähnlich dem Ticken einer Uhr.

Um ihre Arbeit durchzuführen, benötigten die Forscher ein hochwertiges Seegras-Genom. Referenzwerte für die genetische Uhr lieferten Wissenschaftler der University of California, die einen Seegras-Klon 17 Jahre lang in Kulturtanks gehalten hatten. Zuvor waren bereits riesige Seegras-Klone entdeckt worden, von denen einige aufgrund ihrer Größe auf mehrere Tausend Jahre geschätzt wurden. Ein Seegrasteppich vor der Westküste Australiens beispielsweise erstreckt sich über 180 Kilometer und wird auf mindestens 4.500 Jahre geschätzt.

Obwohl die Schätzung des Alters von Seegras durch ungleichmäßiges Wachstum ungenau sein kann, wird erwartet, dass mit der neuen Bestimmungsmethode auch an anderen Orten wie im Mittelmeer oder vor der australischen Küste ältere Organismen entdeckt werden. In Nordamerika wiesen Forscher bereits auf einen Verbund von 47.000 Zitterpappeln mit identischem Erbgut hin, die unterirdisch durch Wurzeln verbunden sind und wahrscheinlich seit Tausenden von Jahren existieren. Dies zeigt, dass die Entdeckung und Erforschung alter Organismen in verschiedenen Ökosystemen eine wichtige Rolle in der biologischen Forschung spielen.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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