Northeim

Zukunft des Friedhofs Ertinghausen: Bürger fordern Klarheit und Antworten

Die Zukunft des Friedhofs in Ertinghausen steht auf der Kippe, da die Realgemeinde um Jürgen Mühlhausen und Ralf Nolte die Stadt Hardegsen um Klarheit über die Fortführung des 2023 auslaufenden Überlassungsvertrags bittet, während viele Bewohner sich Sorgen über die Bestattung ihrer Angehörigen machen und auf eine Entscheidung bis zur Kommunalwahl 2026 warten müssen.

In der kleinen Gemeinde Ertinghausen, die zur Stadt Hardegsen gehört, brodelt es hinter den Kulissen: Die Anwohner stellen sich die brennende Frage, ob ihre Begräbnisstätte bald Geschichte sein könnte. Jürgen Mühlhausen und Ralf Nolte, die beiden Vorsitzenden der Realgemeinde, sind sich einig in ihrer Unsicherheit bezüglich der Zukunft des Friedhofs. Sie berichteten, dass viele Einwohner sich gerade in einer emotional aufgeladenen Situation befinden, da die nähere Zukunft ihrer letzten Ruhestätte ungewiss ist.

Der Friedhof in Ertinghausen, der sich im Besitz der Realgemeinde befindet, wird derzeit durch einen Überlassungsvertrag geregelt, der 2010 geschlossen wurde. Dieser Vertrag legt fest, dass die Stadt Hardegsen bis 2030 für die Nutzung und Pflege des Friedhofs verantwortlich ist. Doch was danach kommt, bleibt unklar. Mühlhausen und Nolte erzählen, dass sie vor eineinhalb Jahren einen Brief an die Stadt geschickt haben, um Klarheit über die zukünftige Nutzung des Friedhofs zu erhalten. Eine Antwort steht jedoch nach wie vor aus, und die einzigen Informationen, die sie erhalten haben, kamen von Bürgermeister Lars Gunnar Gärner, der darauf hinwies, dass solche Entscheidungen erst nach der Kommunalwahl im September 2026 getroffen werden sollen.

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Ungewissheit und Sorge der Bürger

Die Schultern der beiden Vorsitzenden tragen viel Druck. „Wir sind höchst verunsichert“, bekräftigte Mühlhausen und machte deutlich, dass die Menschen im Ort sich sorgenvoll fragen, ob sie noch in Ertinghausen beigesetzt werden können. Besonders ältere Bewohner bangen um die Möglichkeit, im Falle ihres Ablebens an der Seite ihrer Ehepartner ruhen zu dürfen. Diese Aussicht ist für viele emotional überwältigend. „Die Vorstellung, alleine beerdigt zu werden, ist für viele unerträglich“, ergänzt Nolte.

Die Realgemeinde hat der Stadt einige Optionen zur Zukunft des Friedhofs angeboten. Eine Möglichkeit wäre die Schenkung der 2435 Quadratmeter großen Fläche an die Stadt, was für die Einwohner eine gewisse Verbindlichkeit schaffen könnte. Auch eine Verlängerung des bestehenden Vertrages ist denkbar. Selbst die Idee einer Schließung könnte akzeptiert werden, jedoch sehnt sich die Gemeinde nach einer klaren und schnellen Entscheidung.

Olaf Müller, der allgemeine Vertreter des Bürgermeisters, hat in einer Anfrage an die HNA zugesichert, dass innerhalb dieser Wahlperiode Klarheit über die Zukunft des Friedhofs herrschen soll. Der Verwaltungsausschuss hat im Mai beschlossen, das Thema bereits vorher anzugehen, nachdem eine frühere Entscheidung, das Thema erst in der nächsten Wahlperiode zu behandeln, revidiert wurde. „Der Arbeitskreis Friedhöfe wird wieder aktiviert“, kündigte Müller an, um im Rahmen aller acht städtischen Friedhöfe zu besprechen, wie es weitergeht.

Die verschiedenen Gruppen im Stadtrat wurden aufgefordert, Mitglieder für diesen Arbeitskreis zu benennen. Der Ausgang dieser Beratungen bleibt jedoch ungewiss. Ob es zu einer Verlängerung des Vertrages kommt, ob die Stadt die Fläche übernehmen wird oder ob der Friedhof letztendlich geschlossen werden muss, hängt von den Diskussionen im Arbeitskreis sowie den darauffolgenden Beratungen in den Ratsgremien ab. Müller betont, dass, im Falle einer Schließung des Friedhofs, eine Beisetzung der Ertinghäuser auf einem anderen städtischen Friedhof möglich wäre.

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