Vögel in Südniedersachsen: Anstieg des Zilpzalp und Sorge um Schwalben

Der Zilpzalp, ein unscheinbarer Singvogel, der in vielen Parks und Gärten zu hören ist, zeigt sich in Südniedersachsen immer häufiger. Das Ergebnis der Aktion „Stunde der Gartenvögel“ wurde kürzlich vom Nabu vorgestellt und ergab, dass die Sichtungen dieser Art im Vergleich zum Vorjahr um zehn Prozent zugenommen haben.

Die Leiterin der Nabu-Regionalgeschäftsstelle Südniedersachsen, Rosa Schipper, kommentierte, dass das überdurchschnittlich warme Frühjahr sich positiv auf die Vogelwelt ausgewirkt hat. Einige Arten kehrten früher zurück und begannen früher mit der Brut, trotz eines kurzen Kälteeinbruchs im April. Der Zilpzalp, ein Mittel- und Kurzstreckenzieher, war auch früher aus seinem Winterquartier in Deutschland zurück.

Allerdings gab es weniger erfreuliche Neuigkeiten bezüglich der Schwalben. Die Sichtungen von Mehlschwalben in der Region Göttingen sanken um 22 Prozent, bei Rauchschwalben sogar um 73 Prozent, was als „echter Absturz“ bezeichnet wurde. Dies wurde auf das „winterliche Intermezzo“ während der Rückkehr der Tiere im April zurückgeführt. In Northeim nahm die Anzahl der Rauchschwalben um 52 Prozent ab, während die Mehlschwalben um 42 Prozent zunahmen.

Insgesamt haben sich über 6500 Menschen in ganz Niedersachsen an der diesjährigen „Stunde der Gartenvögel“ beteiligt und 130.000 Vögel gemeldet. In der Region Südniedersachsen gingen 8153 Meldungen von 420 Personen ein. Der Haussperling war erneut der am häufigsten gesichtete Vogel, gefolgt von Amsel, Kohlmeise und Star. Die Ergebnisse der Aktion zeigen, dass heimische Gartenvögel Unterstützung benötigen angesichts von Lebensraumverlust, Nahrungsmangel und klimatischen Veränderungen. Daher ruft die Nabu-Regionalgeschäftsstelle dazu auf, Gärten naturschutzfreundlich zu gestalten und den Vögeln zu helfen, beispielsweise durch das Anpflanzen heimischer Sträucher und Büsche oder das Aufhängen von Nistkästen.