In Katlenburg entsteht eine neue Bildungslandschaft, die einen Waldorf-Kindergarten sowie eine Waldorfschule umfasst. Der geplante Waldorf-Kindergarten soll am 1. April 2025 eröffnet werden. Die Freie Waldorfschule wird im Sommer 2025 mit einer Doppelklasse für die Jahrgänge 1 und 2 starten. Verantwortlich für die Planung ist der Förderverein der Gründungsinitiative.

Der Kindergarten hat bereits zehn von 15 verfügbaren Plätzen belegt, und drei Mitarbeiter konnten eingestellt werden. Die Öffnungszeiten des Kindergartens sind von 8 bis 14 Uhr. Zur Verfügung stehen ein Bauwagen und eine Fläche von etwa einem halben Hektar im Wald. Anmeldungen für den Kindergarten sind über das Anmeldeportal des Landkreises möglich und viele Eltern aus Katlenburg-Lindau sowie den Landkreisen Northeim und Göttingen haben bereits Kinder angemeldet.

Planung der Waldorfschule

Für die Eröffnung der Schuler sind noch weitere Vorarbeiten notwendig, und ein Architekt wurde bereits beauftragt. Eine Zeichnung für die Umgestaltung des ehemaligen Bettenhauses in ein Schulgebäude liegt vor. Eine Lehrkraft für die Schule wurde zudem bereits gefunden. Für eine Betriebserlaubnis sind mindestens 12 Schüler erforderlich, wobei 20 bis 25 Schüler in einer Klasse unterrichtet werden können.

Gemeindebürgermeister Uwe Ahrens berichtet von laufenden Prüfungen zur Eignung des Gebäudes sowie zu den entstehenden Kosten. Für den Haushalt 2025 ist noch kein Geld eingestellt, da die künftige Nutzung des Gebäudes geklärt werden muss. Eine Entscheidung über die Nutzung soll voraussichtlich im Februar 2025 getroffen werden. Zuvor finden mehrere Informationsveranstaltungen statt: Ein Informationsabend zum Waldkindergarten ist am 16. Januar 2025 geplant, gefolgt von einer Infoveranstaltung zur Freien Schule am 1. Februar 2025. Anmeldungen für die Schule und den Kindergarten sind unter angegebenen E-Mail-Adressen und Telefonnummern möglich.

In einem größeren Zusammenhang stellt sich die Frage der Rolle von Waldorfschulen in Deutschland. Laut einem Bericht über Freie Schulen sind diese, insbesondere Waldorfschulen, im Trend, da immer mehr Eltern sich aufgrund der besonderen Pädagogik für sie entscheiden. Die Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Maike Finnern, fordert die Politik auf, dem „Privatschulboom“ entgegenzuwirken. Währenddessen betont Henning Kullak-Ublick, Vorstandssprecher im Bund der Freien Waldorfschulen (BdFWS), die Urteilsfähigkeit der Eltern bei der Schulwahl und fordert bessere Schulgesetze, um eine größere Chancenvielfalt für Schüler zu schaffen.

Waldorfschulen sind für alle Kinder offen, auch für Familien mit geringem Einkommen, und die Solidargemeinschaft der Schule gleicht fehlende Finanzmittel aus. Dies ist besonders relevant in sozioökonomisch schwächeren Regionen, wo die staatliche Benachteiligung freier Schulträger als problematisch wahrgenommen wird. Die Pädagogik des gemeinsamen Lernens von Klasse 1 bis 12 soll Integration und Chancengleichheit fördern.

Für weitere Informationen über die Entwicklungen in Katlenburg können die Artikel von HNA und von Waldorfschule.de konsultiert werden.