Die Entscheidung der Kreismüllabfuhr Northeim, Gartenmöbel nicht mehr im Rahmen der kostenlosen Sperrmüll-Abholung zu entsorgen, hat zu politischem Widerstand im Kreistag geführt. Sowohl die SPD als auch die FDP haben sich gegen diesen Beschluss ausgesprochen und fordern seine Rücknahme. Die Argumentation des Landkreises, dass Gartenmöbel nicht zum Privathaushalt gehören und daher selbst zur Deponie gebracht werden müssen, stößt auf Kritik. Besonders ältere und körperlich eingeschränkte Personen würden dadurch vor zusätzliche Entsorgungsprobleme gestellt.
In einem Antrag der SPD-Kreistagsfraktion wird betont, dass die Unterscheidung zwischen Innen- und Außenmobiliar für die Bevölkerung nicht nachvollziehbar sei. Auch benachbarte Landkreise, die dem Abfallzweckverband Südniedersachsen angehören, zählen Möbel von Balkon, Terrasse und Garten unabhängig vom Material als Sperrmüll. Die FDP im Kreistag unterstützt ebenfalls den Widerstand gegen die neue Praxis der Kreismüllabfuhr. Es wird diskutiert, ob sich die FDP dem Antrag der SPD anschließen oder einen eigenen Antrag einbringen wird.
Die aktuelle Regelung sieht vor, dass Gartenmöbel nach Anmeldung nicht mehr kostenfrei abgeholt werden, sondern von den Haushalten selbst zur Deponie gebracht werden müssen. Dies ist mit zusätzlichen Kosten verbunden, je nach Art der Möbel und dem Transportmittel. Die FDP kritisiert das Verhalten der Abfallwirtschaft scharf und sieht den Landkreis im Unrecht. Rechtliche Grundlagen wie das Gesetz zur Förderung der Kreislaufwirtschaft und die Abfallbewirtschaftungssatzung würden die Abholung von Gartenmöbeln im Rahmen der Sperrmüllabfuhr rechtfertigen. Alexander Hartmann, FDP-Ratsherr, stellt klar, dass der Außenbereich grundsätzlich zum privaten Haushalt zählt und Gartenmöbel demnach als Sperrmüll behandelt werden sollten.