Northeim

Biogasanlagen in Northeim: Landwirte suchen nach neuen Lösungen!

OrtNortheim, Hardegsen, Lichtenborn

Im Landkreis Northeim brodelt es: Die Zukunft der Biogasanlagen steht auf der Kippe! Die Förderung für viele dieser Anlagen läuft 2025 aus, was zahlreiche Landwirte in der Region in eine existenzielle Krise stürzt. Wie die HNA berichtet, müssen sich Landwirte wie Frank Ahrens aus Lichtenborn bereits jetzt nach Alternativen umsehen, obwohl die Förderung für seine Anlage erst 2030 endet. Die Frage, die sich viele stellen: Lohnt sich der Betrieb noch?

Die Biogasanlagen, die einst als lukratives Standbein für viele Betriebe galten, verlieren durch das Auslaufen der Zuschüsse aus dem Erneuerbare-Energien-Gesetz an Attraktivität. Dr. Sarah Gehrig vom „Land-Plan-Projekt“ Salzderhelden erklärt, dass nur der Zusammenschluss zu größeren Einheiten und die Produktion von Biomethan eine Überlebenschance bieten könnten. Die Unsicherheit ist groß, und viele Landwirte stehen vor der Entscheidung, ihre Anlagen stillzulegen.

Die Herausforderungen der Biogasproduktion

Henning Hohnholt, ein Landwirt aus Twistringen, hat ebenfalls mit der Situation zu kämpfen. Seine Biogasanlage, die seit 2005 in Betrieb ist, könnte bald unrentabel werden. Aktuell erhält er rund 23 Cent pro Kilowattstunde Strom, doch nach dem Wegfall der Förderung wird dieser Preis auf nur noch etwa sieben Cent sinken. „Ohne die Förderung wäre die Anlage kaum noch rentabel“, sagt Hohnholt. Die hohen Kosten für den Anbau von Mais und die Wartung der Anlagen machen die Situation zusätzlich prekär.

Die Überlegungen gehen in eine andere Richtung: Einige Landwirte ziehen in Betracht, ihre Biogasanlagen als Güllelager zu nutzen. Klaus Hillmann, Berater für rund 60 Anlagenbetreiber im Landkreis Diepholz, berichtet, dass die Teilnahme an Ausschreibungen der Bundesnetzagentur oft frustrierend ist, da die Konkurrenz enorm ist. „Wir wurden in den letzten Ausschreibungen nicht berücksichtigt“, klagt Hohnholt.

Alternative Energien im Blick

Die Zukunft könnte jedoch in der Produktion von Biomethan oder Wasserstoff liegen. Gerd Hespe-Meyer aus Wildeshausen hat Glück gehabt und einen Zuschlag für seine Anlage erhalten, allerdings zu einem deutlich niedrigeren Preis. „Wenn ich am Ende die Kosten decken kann, bin ich schon glücklich“, sagt er. Die Investitionen für solche Projekte sind jedoch enorm und stellen viele Landwirte vor finanzielle Herausforderungen.

Umweltverbände wie der BUND und NABU warnen zudem vor den ökologischen Folgen des intensiven Maisanbaus, der für die Biogasproduktion notwendig ist. Die sogenannte „Vermaisung“ der Landschaft hat katastrophale Auswirkungen auf die Biodiversität und die Umwelt. Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte fordert daher eine Reduzierung des Anbaus von Energiepflanzen und eine stärkere Nutzung von Abfall- und Reststoffen.

Die Situation ist angespannt, und die Landwirte im Landkreis Northeim und darüber hinaus stehen vor einer entscheidenden Wende. Wie die NDR berichtet, ist der Druck auf die Landwirte enorm. Der Weg zu einer nachhaltigen Energieversorgung in Deutschland wird eine große Herausforderung bleiben, während die Zeit für viele Biogasanlagenbetriebe abläuft.

Ort des Geschehens

Analysierte Quellen, die diese Meldung bestätigen: 19
Analysierte Kommentare in sozialen Medien: 119
Analysierte Forenbeiträge: 39

Quelle/Referenz
hna.de
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