Am Samstag, den 7. Februar 2025, werden drei israelische Geiseln von der Hamas im Gazastreifen freigelassen. Die Geiseln sind Eli Scharabi (52), Or Levy (34) und Ohad Ben Ami (56), der auch die deutsche Staatsbürgerschaft besitzt. Ohad Ben Amis Frau, Raz, wurde bereits im November 2023 freigelassen, nachdem sie am 7. Oktober 2023 bei einem Überfall der Hamas verschleppt worden war. Im Rahmen des Geiselabbaus plant Israel, 183 inhaftierte Palästinenser freizulassen. Diese Schritte signalisieren, dass Hamas die Vereinbarung über eine Waffenruhe und den Austausch von Geiseln aufrechterhalten möchte, während die Spannungen durch die umstrittenen Umsiedlungspläne des US-Präsidenten Donald Trump für Palästinenser aus dem Gazastreifen weiter bestehen bleiben. Die Süddeutsche Zeitung berichtet darüber.

Die Lage in Gaza bleibt angespannt, trotz der seit fast zwei Wochen bestehenden Waffenruhe. Haitham Al Hamassy und sein Team vom Zivilschutz in Gaza sind ständig darüber im Einsatz, nach Luftangriffen Überlebende zu bergen. Der Süden des Gazastreifens war monatelangen Bombardierungen durch die israelische Armee ausgesetzt, was die Rettungsarbeiten erheblich erschwert hat. Die Identifizierung der Toten gestaltet sich zunehmend schwierig; Zivilschutzteams arbeiten oft nur mit ihren Händen.

Freilassungen und Rückkehr der Flüchtlinge

Hamas hat bereits vier Geiseln im Rahmen des Waffenruhe-Abkommens freigelassen, während Israel 200 Palästinenser entließ. Insgesamt wurden acht Geiseln, darunter zwei mit deutscher und israelischer Staatsangehörigkeit, aus der Haft befreit. In Ramallah warteten Hunderte auf die Freilassung der palästinensischen Gefangenen, darunter verurteilte Attentäter. Diese Freigelassenen werden in Ramallah wie Helden gefeiert, während Israel sie als Mörder bezeichnet. Die Zahl der Palästinenser in israelischer Haft hat sich seit dem Krieg auf nahezu 10.000 verdoppelt.

Mit der Öffnung des Nordkorridors kehren nun zehntausende Palästinenser in ihre Dörfer und Städte im Norden Gazas zurück. Diese Rückkehr kann als Zeichen eines gewissen Fortschritts gesehen werden, jedoch bleibt die Sorge um die Angehörigen, die von der Hamas verschleppt wurden, groß. In Tel Aviv bangt Cherut Nimrodi um ihren Sohn Tamir, der nicht in der ersten Phase der Geiselbefreiung war. ZDF berichtet über die spannungsgeladene Situation.

Kontext der Vereinbarung

Die Vereinbarung über die Feuerpause im Gazakrieg sieht vor, dass insgesamt 33 Geiseln der Hamas im Austausch für palästinensische Häftlinge freikommen sollen. Details dieser Vereinbarung sind jedoch noch unklar. Es wurde festgelegt, dass die Freilassung von Frauen, Minderjährigen und über 50-Jährigen Priorität hat. Für jede zivile Geisel wird Israel 30 palästinensische Gefangene freilassen, für jede Soldatin 50. Diese Einigung ist das Ergebnis monatelanger intensiver Verhandlungen, die zum Teil auch unter dem Einfluss der internationalen Akteure Katar, der USA und Ägypten standen. Die Tagesschau liefert weitere Details.

Zusammenfassend zeigen die Entwicklungen, dass trotz der mühsamen Schritte in Richtung einer dauerhaften Waffenruhe und dem Austausch von Geiseln die Spannungen sowohl innerhalb der palästinensischen Gemeinschaft als auch zwischen Israel und den Palästinensern bestehen bleiben. Die aktuellen Maßnahmen sind somit nicht nur eine Frage der Geiselnahme, sondern spiegeln auch die komplexe Realität des Konfliktes wider.