Heute ist Vatertag, und es ist sicherlich ein Tag, der gefeiert werden sollte. Es markiert den Beginn einer Woche, in der sowohl Väter als auch Mütter geehrt werden. Der Muttertag folgt dem Vatertag am kommenden Sonntag, und es scheint, dass beide Tage zunehmend durch kommerzielle Aspekte geprägt sind. Supermärkte signalisieren bereits seit einigen Tagen die Ankunft des Vatertags.
Allerdings könnten der Vatertag und der Muttertag kaum unterschiedlicher sein. Am Vatertag sind Männer, einige von ihnen vielleicht nicht einmal Väter, in der Natur unterwegs und verlieren aufgrund von Alkoholkonsum allmählich die Kontrolle über sich selbst. Ein vergleichbares Verhalten bei Müttern am Muttertag wäre undenkbar. Mütter hingegen haben die Aussicht auf ein ausschlafendes Frühstück und erhalten im Idealfall selbstgemachte Geschenke, Blumen oder Süßigkeiten als Dank für ihre Mühen, vor allem angesichts der unentgeltlichen Erziehungs- und Haushaltsarbeit, die häufig an ihnen hängen bleibt.
Es hat jedoch eine positive Veränderung gegeben. Laut dem Vaterreport des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend beteiligen sich rund 70 Prozent der Väter mehr an der Erziehung und Betreuung ihrer Kinder als in früheren Generationen. Es ist erfreulich zu sehen, dass immer mehr Väter ihr Geschirr selbst in den Geschirrspüler räumen und sich um ihre Kinder kümmern.
Vielleicht sollten Männer und Väter sich an diesem Tag darauf besinnen, dass sie nicht nur Gäste im Familienleben sind. Dies könnte verhindern, dass man am Muttertag unter Druck gerät, den besten Ferrero-Kuss, Blumen oder gar einen Haushaltsgutschein überreichen zu müssen. Erst nach solchen Überlegungen steht einem Feiern am Vatertag sicherlich nichts im Wege.