Niedersachsen plant weitere Schnellabschüsse von Wölfen
Die Diskussion über den Umgang mit Wölfen in Niedersachsen geht weiter. Obwohl das Oberverwaltungsgericht Lüneburg im April Schnellabschussregelungen gestoppt hat, plant das Land, an dieser Maßnahme festzuhalten. Umweltminister Christian Meyer betonte die Bedeutung von schnellen Abschüssen, um den Herdenschutz zu verbessern, selbst wenn der Wolf in Niedersachsen als Teil der Landschaft akzeptiert wird.
Jagd auf Problemwölfe soll intensiviert werden
Trotz des Gerichtsurteils plant Niedersachsen, die Jagd auf Problemwölfe im Spätsommer zu verstärken. Obwohl Umweltminister Meyer betonte, dass Schnellabschüsse nicht alle Probleme lösen, sieht er den Erhaltungszustand des Wolfs in Niedersachsen als gesichert an. Die Maßnahme soll insbesondere dazu dienen, den Schutz von Weidetieren zu gewährleisten, die zunehmend von Wolfsangriffen betroffen sind.
Investition in Herdenschutz und Entschädigungen
Die Landesregierung plant, in den nächsten beiden Jahren zusätzliche Mittel in Höhe von 1,5 Millionen Euro für den Schutz von Weidetieren bereitzustellen. Insgesamt stehen etwa neun Millionen Euro für Entschädigungen und präventive Maßnahmen zur Verfügung. Tierhalter, die durch Wölfe Schäden erleiden, sollen einfacheren Zugang zu Ausgleichszahlungen erhalten, insbesondere wenn geeignete Herdenschutzsysteme installiert sind. Dies soll vor allem Schaf- und Ziegenhaltern zugutekommen.
Ausnahmegenehmigung zum Abschuss eines Problemwolfs
Im Landkreis Aurich wurde bereits eine Ausnahmegenehmigung zum Abschuss eines sogenannten „Problemwolfs“ erteilt. Das Tier hatte wiederholt Schafe und Lämmer an Deichen gerissen, was durch DNA-Tests bestätigt wurde. Diese Maßnahme zeigt die Herausforderungen, denen Landwirte und Tierhalter in Niedersachsen aufgrund des vermehrten Auftretens von Wölfen gegenüberstehen.