Die Meyer Werft in Papenburg steht vor der wichtigen Ablieferung des Kreuzfahrtschiffes „Asuka III“, das für die japanische Reederei NYK Cruises gebaut wird. Dieses innovative Schiff ist Teil einer neuen Zusammenarbeit zwischen der Werft und der Reederei und bietet spannende Perspektiven für die Branche, die sich erst kürzlich von der weltweiten Tourismusflaute während der Corona-Pandemie erholt hat.

Die „Asuka III“ hat eine Länge von 230 Metern und eine Breite von 29,8 Metern. Sie kann insgesamt 744 Passagiere beherbergen. Das Schiff wurde mit einem besonderen Fokus auf die Bedürfnisse japanischer Passagiere entwickelt und bietet einen Spa-Bereich, in dem ein traditionelles japanisches Freiluftbad integriert ist. Die Ablieferung des Schiffes ist für das Frühjahr 2025 geplant, und sein Bau hat am 25. September 2023 mit einer symbolischen Stahlzuschnitt-Zeremonie begonnen, die von Vertretern der Reederei besucht wurde.

Technologische Innovationen und Umweltbewusstsein

Die „Asuka III“ wird mit verflüssigtem Erdgas (LNG) betrieben, was als einer der saubersten Schiffs-brennstoffe gilt. Der Einsatz von LNG reduziert die Emissionen von CO2, Stickoxiden und Feinstaub signifikant, während Schwefeloxide vollständig vermieden werden. Dies ist ein bedeutender Schritt für die Kreuzfahrtindustrie, die zunehmend unter Druck steht, Nachhaltigkeits- und Umweltschutzmaßnahmen zu ergreifen, insbesondere im Hinblick auf neue internationale Grenzwerte für Schwefel im Treibstoff. CruiseTricks hebt hervor, dass die Indienststellung neuer, umweltfreundlicher Schiffe wie die „Asuka III“ die Umweltbilanz der Reedereien erheblich beeinflussen kann.

Die Meyer Werft und NYK Cruises arbeiten eng zusammen, um maßgeschneiderte Lösungen für die „Asuka III“ zu entwickeln. Dabei werden beispielsweise hydrodynamische Optimierungen für die geplanten Routen sowie kontaktlose Steuerungen in Betracht gezogen. Thomas Weigend, Geschäftsführer von Meyer Werft, zeigt sich optimistisch über die fortlaufende Kooperation, die zur Innovation innerhalb der Branche beitragen könnte.

Finanzielle Herausforderungen und Investitionen

Trotz der ambitionierten Projekte geriet die Meyer Werft aufgrund der Pandemie in finanzielle Schwierigkeiten. Um den Betrieb zu stabilisieren, stiegen im vergangenen Jahr sowohl der Bund als auch das Land Niedersachsen mit je 40 Prozent in das Unternehmen ein. Dies geschah zu einem Zeitpunkt, als die Auftragsbücher trotz der Herausforderungen gut gefüllt waren.

Mit der Ablieferung und Indienststellung der „Asuka III“ stehen sowohl die Werft als auch die Reederei vor der Herausforderung, die hohen Erwartungen der Kunden an Komfort, Technik und Umweltfreundlichkeit zu erfüllen. Die Kreuzfahrtindustrie, die sich mit neuen Technologien und einem wachsenden Bewusstsein für Umweltthemen auseinandersetzt, könnte durch solche Projekte gestärkt werden.