Prof. Dr. Axel Schölmerich hat am 1. März 2025 das Interimspräsidium der Universität Göttingen übernommen. Dies wurde vom Senat der Universität beschlossen, der im Februar einstimmig entschied, Schölmerich übergangsweise mit den Aufgaben eines Präsidenten zu betrauen. Seine Amtszeit ist auf ein Jahr angelegt und soll dazu dienen, die Zeit bis zur Ernennung eines neuen Präsidenten oder einer neuen Präsidentin zu überbrücken. Dies berichtet die Universität Göttingen.
Falko Mohrs, Niedersachsens Wissenschaftsminister, unterstützte den Vorschlag zur Ernennung von Prof. Dr. Schölmerich und betonte dessen langjährige Erfahrung und Fähigkeit, die strategischen Herausforderungen der Universität zu meistern. Schölmerich, der von 2015 bis 2021 Rektor der Ruhr-Universität Bochum war, brachte umfangreiche Kenntnisse in der akademischen Selbstverwaltung mit, die in verschiedenen Gremien gestärkt wurden. In seiner Ansprache äußerte er sich positiv über die bedeutende Rolle der Universität Göttingen in Forschung und Lehre.
Erste Schritte als Interimspräsident
Prof. Schölmerich plant, in den kommenden Wochen aktiv mit verschiedenen Akteuren der Universität und des Göttingen Campus in Kontakt zu treten. Sein Ziel ist es, nicht nur die interne Zusammenarbeit zu fördern, sondern auch die Universität außerhalb der wissenschaftlichen Bubble besser kennenzulernen. Erste Gespräche verliefen bereits erfolgversprechend, und er bemerkte eine hohe Bereitschaft zur Kooperation.
Bevor er 1997 den Lehrstuhl für Psychologie an der Ruhr-Universität Bochum übernahm, arbeitete Schölmerich fünf Jahre lang an den National Institutes of Health in Bethesda, USA, sowie zwei Jahre an der Universität Halle-Wittenberg. Seine Forschungsinteressen konzentrieren sich auf die soziale und emotionale Entwicklung von Kindern in unterschiedlichen kulturellen Kontexten.
Akademische Selbstverwaltung in Niedersachsen
Die akademische Selbstverwaltung an Hochschulen in Niedersachsen ist von einem komplexen System geprägt. An der Spitze steht das Rektorat, und der zentrale akademische Senat spielt eine entscheidende Rolle in der Selbstverwaltung. Neben dem Senat gibt es auch andere wichtige Gremien wie den Fakultätsrat oder den Dekanat, die unterschiedliche Entscheidungskompetenzen besitzen. Während einige Gremien, wie das Dekanat, über Entscheidungsbefugnisse verfügen, sind andere, wie Kommissionen und Ausschüsse, beratend tätig. Dies ermöglicht eine geregelte und strukturierte Governance innerhalb der Universität, wie auf academics.de beschrieben.
Die Entscheidung über die Ernennung von Prof. Dr. Schölmerich zeigt das Engagement des Senats für eine erfahrene Führung während einer Übergangsphase. In den nächsten Monaten wird seine Fähigkeit, die strategischen Aufgaben der Universität zu ordnen, entscheidend sein.