Kriminalität und JustizNiedersachsenPolitik

Massiver Protest gegen AfD: Warnung vor NS-Verbrechen-Leugnung

Aufstand gegen die AfD: Wie die Proteste gegen den Landesparteitag in Niedersachsen immer mehr Unterstützung finden.

Massiver Protest begleitete den AfD-Landesparteitag in Südheide, wo Redner eindringlich vor der Leugnung der NS-Verbrechen durch die AfD warnten. Etwa 2000 Demonstranten versammelten sich in Unterlüß in der Südheide am Rande des Landesparteitags, wie von der Polizei berichtet. Die Organisatoren der Demonstration schätzten die Teilnehmerzahl auf 3000. Während des Protestes musste die Polizei zwischen 30 und 40 Platzverweise erteilen.

Unter den Protestaufrufern befand sich auch der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB). Zu den Rednern gehörten Caroline Mohrs vom Flüchtlingsrat Niedersachsen sowie Jens-Christian Wagner, Direktor der Gedenkstätte Buchenwald. Wagner wies darauf hin, dass in der Nähe des Tagungsortes während der NS-Zeit ein Außenlager des Konzentrationslagers Bergen-Belsen existierte. Er kritisierte die AfD für ihren Umgang mit den NS-Verbrechen und ihre Versuche, sie zu leugnen und zu relativieren.

Die Demonstranten trugen Plakate mit Botschaften wie „Rechtsextremismus ist Gift für unser Land“, „Würde ist kein Konjunktiv“ und „Menschenrechte kennen keine Grenzen“. Ein Teilnehmer äußerte Besorgnis über die zunehmenden Umfragewerte der AfD im Vorfeld der Europawahl am 9. Mai. Die Erinnerungskultur sei ein wichtiges Thema. Die Europawahl in Deutschland wird am 9. Juni abgehalten. In den Tagen zuvor gab es Durchsuchungen bei der AfD in Niedersachsen aufgrund von Korruptionsverdacht.

Der AfD-Landesparteitag in der Südheide zielt darauf ab, einen neuen Landesvorstand zu wählen. Der bisherige stellvertretende Landesvorsitzende Ansgar Schledde war der einzige offizielle Kandidat für den Vorsitz und wurde mit großer Mehrheit gewählt. Der bisherige Landesvorsitzende der AfD in Niedersachsen, Frank Rinck, trat nach dem Ende seiner zweijährigen Amtszeit nicht erneut an, um sich auf seine Arbeit im Bund zu konzentrieren. Die Niedersächsischen Grünen setzen sich für ein Verbot der AfD ein, da sie Rassismus und Antisemitismus verbreite.

Kriminalität & Justiz News Telegram-Kanal Kriminalität & Justiz News Reddit Forum

Lebt in Spandau und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
Schaltfläche "Zurück zum Anfang"