Die Leuphana Universität Lüneburg hat die Rücknahme der Habilitation von Professorin Dr. Koppetsch beschlossen. Diese Entscheidung beruht auf einem eingeleiteten Verwaltungsverfahren, das 2022 zur Überprüfung ihrer Habilitationsschrift, die sie 2006 am Fachbereich Wirtschafts- und Sozialwissenschaften erworben hatte, geführt wurde. Bei diesem Verfahren wurden erste Anhaltspunkte für gravierende Verstöße gegen wissenschaftliche Redlichkeit entdeckt, die in einer Vorprüfung festgestellt wurden. Die Habilitation ermöglichte der Wissenschaftlerin an der Technischen Universität Darmstadt eine Lehrbefugnis im Fach Soziologie.
Im Verlauf des Verfahrens, das auch externe Expertise einbezog, wurde deutlich, dass in der Habilitationsschrift erhebliche Verstöße gegen die wissenschaftliche Redlichkeit vorlagen. Zu den festgestellten Mängeln gehören unter anderem nicht als solche gekennzeichnete wörtliche Übernahmen aus Texten anderer Autoren sowie ein fehlendes Muster in der fachgerechten Trennung zwischen eigenen und fremden Gedanken und Formulierungen. In Anbetracht dieser Ergebnisse folgte der Fakultätsrat der Fakultät Kulturwissenschaften einstimmig der Empfehlung der Ständigen Habilitationskommission und beschloss, die Habilitation zurückzunehmen.
Folgen der Entscheidung
Mit der Rücknahme der Habilitation verliert Professorin Dr. Koppetsch die Lehrbefugnis für das Fach Soziologie. Diese Maßnahme hat weitreichende Konsequenzen für ihre akademische Karriere, die durch das Verfahren erheblich beeinträchtigt wird. Die Wissenschaftlerin hat jedoch die Möglichkeit, rechtlich gegen die Entscheidung vorzugehen.
Wissenschaftliche Integrität im Fokus
Die Entscheidung der Leuphana Universität wirft ein Licht auf die Bedeutung wissenschaftlicher Redlichkeit und Integrität im akademischen Bereich. Die Universität Freiburg betont in ihren Richtlinien zur wissenschaftlichen Praxis die Wichtigkeit transparenter und kooperativer Arbeitsweisen. Ihre Leitlinien zielen darauf ab, den wissenschaftlichen Mitarbeitern Unterstützung in den Übergangs- und Entwicklungsphasen ihrer Karrieren zu bieten. Dies geschieht unter Berücksichtigung individueller Lebensereignisse, die den Arbeitsalltag beeinflussen können.
Darüber hinaus strebt die Universität Freiburg eine Förderung der Kompetenzen ihrer Mitarbeiter an, um deren Zufriedenheit und Leistungsfähigkeit zu steigern. In diesem Rahmen spielen Führungskräfte aus Rektorat und Verwaltung eine zentrale Rolle, indem sie ein kooperatives und respektvolles Arbeitsumfeld schaffen, das auf Wertschätzung und offenem Dialog basiert. Diese Prinzipien sind entscheidend für die Etablierung eines integren wissenschaftlichen Umfelds.
Zusammenfassend macht der Fall um Professorin Dr. Koppetsch deutlich, wie wichtig die Wahrung der wissenschaftlichen Standards ist, und zeigt, welche Folgen Verstöße gegen diese Standards haben können. Die Relevanz der Integrität in der Wissenschaft wird damit nicht nur in Lüneburg, sondern auch an anderen Universitäten wie Freiburg unterstrichen.