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Ärztlicher Ruhestand und Nachbesetzung: Prognose für Lüneburg bis 2035

Drohender Mangel an Fach- und Hausärzten in Stadt und Landkreis Lüneburg: Wie kann die Versorgung gesichert werden?

In Stadt und Landkreis Lüneburg könnte es in den kommenden Jahren zu einem Mangel an Fach- und Hausärzten kommen, warnt die Prognose von Detlef Haffke von der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen (KVN). Der Altersdurchschnitt der Hausärzte liegt bei 56 Jahren, während es bei Fachärzten 55 Jahre sind. Bis zum Jahr 2035 werden voraussichtlich 43 von 115 Hausärzten und etwa 70 von 286 Fachärzten in den Ruhestand treten. Wenn nicht genügend Nachfolger gefunden werden, besteht die Gefahr einer Unterversorgung.

Die besondere Herausforderung in ländlichen Regionen besteht darin, Nachbesetzungen von Arztsitzen zu gewährleisten. Die KVN ist verantwortlich für die Umsetzung der gesetzlich garantierten ärztlichen Versorgungsquote. Aktuell liegt der Versorgungsgrad im Landkreis Lüneburg über 110 Prozent, mit Ausnahme der fachärztlichen Versorgung, die gesperrt ist. Die Abnahme der Quote auf unter 75 Prozent bei Hausärzten und 50 Prozent bei Fachärzten könnte Unterversorgung bedeuten.

In Anbetracht der schwierigen Situation äußert Hausarzt Dr. Jörg Berling Bedenken hinsichtlich der Attraktivität des Arztberufs, insbesondere in ländlichen Gebieten. Faktoren wie die fehlende Infrastruktur, lange Anfahrtswege und eingeschränkte kulturelle Angebote schrecken junge Ärztinnen und Ärzte ab. Zudem kritisiert er die Landarztquote, die eine zu hohe Verpflichtung darstelle.

Um den Beruf wieder attraktiver zu gestalten, plädiert Berling für eine Reduzierung von Bürokratie und eine konsequente Digitalisierung. Er fordert auch mehr Autonomie für die ärztliche Selbstverwaltung und einen geringeren Detailgrad in gesetzlichen Bestimmungen. Die politische Entscheidung sollte lediglich den Rahmen vorgeben.

Aktuell sind alle ärztlichen Stellen am Klinikum Lüneburg besetzt. Die medizinische Versorgung ist somit vorerst gesichert, auch dank des Status als Akademisches Lehrkrankenhaus. Es wird erwartet, dass es in den kommenden Jahren schwieriger wird, freiwerdende Stellen kurzfristig zu besetzen. Eine Reduzierung von Bürokratie und eine ausgewogenere Work-Life-Balance könnten dazu beitragen, den Beruf des Arztes wieder attraktiver zu gestalten.

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