Das geologische Phänomen, das zu den häufigen Erdbeben in Kolumbien führt, liegt an seiner geografischen Lage im sogenannten „Ring of Fire des Pazifischen Ozeans“, einer Region mit hoher seismischer Aktivität. Kolumbien befindet sich an der Zusammenführung mehrerer tektonischer Platten, darunter die Nazca-Platte, die Südamerikanische Platte und die Karibische Platte. Die Bewegung und das Zusammenspiel dieser Platten erzeugen Spannungen, die bei ihrer Freisetzung Erdbeben verursachen.
Zudem verfügt Kolumbien über mehrere aktive geologische Störungen, darunter die Romeral-Störung und die Störung der Östlichen Kordillere, die zur seismischen Aktivität des Landes beitragen. Im vergangenen Jahr verzeichnete das Land eine erhöhte Anzahl von Erdbeben, wie vom Servicio Geológico Colombiano im Jahr 2023 berichtet wurde. Am 17. August kam es zu einer Reihe von Beben, die zu Komplikationen an Gebäudeinfrastrukturen führten und tragischerweise das Leben einer Person kosteten.
Vor 149 Jahren ereignete sich das bisher schwerste Erdbeben in der Geschichte Kolumbiens. Am 18. Mai 1875 erschütterte ein Erdbeben der Stärke 6,8 und einer Tiefe von 15 Kilometern die Stadt Cúcuta (Norte de Santander). Berichten zufolge forderte das Beben zwischen 800 und 1.500 Todesopfer. In den folgenden Tagen kam es zu weiteren Nachbeben und einer humanitären Krise, die Tausende obdachlos machte und den Zugang zu Nahrungsmitteln erschwerte. Erdrutsche und Erdspalten traten in verschiedenen Teilen des Landes sowie in Venezuela aufgrund des Erdbebens auf.
Die Auswirkungen des Erdbebens waren verheerend, wobei Gebäude wie die Villa del Rosario, das General-Santander-Haus und die Regierungszentrale „La Bagatela“ in Trümmern lagen. Dieser historische Bericht verdeutlicht die anhaltende Herausforderung, der sich Kolumbien aufgrund seiner seismischen Aktivität gegenübersieht und die Notwendigkeit, kontinuierliche Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen, um die Auswirkungen zukünftiger Erdbeben zu minimieren.