Elektro- oder Plug-in-Hybrid-Autos in Griechenland müssen vor der Fährüberfahrt ihren Akku auf maximal 40 Prozent entladen. Dies gilt seit dem 16. April und betrifft alle Verbindungen zwischen Griechenland und Italien sowie innerhalb Griechenlands, wie beispielsweise zwischen Piräus und den Inseln. Große Fährgesellschaften wie Superfast Ferries, Anek Lines und Minoan Lines haben diese Regel auf ihren Websites veröffentlicht.
Trotz der neuen Vorschrift ist die Bekanntheit in der Öffentlichkeit noch nicht flächendeckend gegeben. Dies führt häufig dazu, dass Fahrer mit zu vollen Akkus abgewiesen werden und den Ladezustand schnell reduzieren müssen, um die Abfahrt nicht zu verpassen. Die Verordnung geht auf eine Richtlinie des griechischen Ministeriums für Handelsschifffahrt und einen Bericht der European Maritime Safety Agency (EMSA) zurück, die vor Brand- und Explosionsgefahren durch Elektrofahrzeuge warnen. Auch Erdgas- und LPG-Fahrzeuge dürfen nur halb befüllte Tanks mitführen.
Zusätzlich zur Entladung des Akkus müssen die Besatzungen die Temperatur und mögliche Lecks der Batterie überprüfen. Diese Maßnahmen wurden nach Bränden auf Frachtschiffen wie der „Felicity Ace“ und der „Frementle Highway“ eingeführt, bei denen E-Auto-Akkus als mögliche Ursache vermutet wurden.
Experten wie Micha Gebhardt, Unternehmenssprecher beim ADAC, betonen, dass Elektroautos nicht zwangsläufig gefährlicher sind als Verbrenner. Dennoch gibt es Unterschiede in den Brandszenarien, die vielen Schiffsbesatzungen aufgrund mangelnder Erfahrung im Umgang mit E-Autos neue Herausforderungen stellen.
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