Preisgekrönte Filme des Cannes Film Festival 2024: Politik, Ästhetik und ein feministischer Body-Horror-Trip.

Die Jury des Filmfestivals von Cannes 2024 setzte Ästhetik als Hauptkriterium für die Auswahl der prämierten Filme fest. Nach zwei Wochen intensiven Filmmarathons an der Croisette wurden die politischsten und überzeugendsten Filme prämiert, die sowohl Kritiker, Publikum als auch die Jury gleichermaßen begeisterten. Im vergangenen Jahr gewannen die Sandra-Hüller-Filme die Hauptpreise, während in diesem Jahr der Holocaust-Film das Publikum überraschte und leer ausging, ebenso wie der Animationsfilm von Michel Hazanavicius, der eine unerwartete Wendung nahm.

Die Auszeichnung für das beste Drehbuch ging an Coralie Fargeat für „The Substance“, eine feministische Body-Horror-Geschichte, die mit starken Bildern und einer Allegorie auf Altersdiskriminierung überzeugte. Die beste Schauspielerin wurde Selena Gomez aus „Emilia Pérez“, zusammen mit ihren Schauspielkolleginnen Zoe Saldana und Karla Sofia Gascón, die eine beeindruckende Leistung zeigten. Der beste Schauspieler, Jesse Plemons, wurde für seine Rolle in „Kinds of Kindness“ geehrt, während Mohammad Rasolouf den Spezial-Preis erhielt für seinen Film „The Seed of the Sacred Fig“, der einen wilden Genre-Wechsel darstellt.

Der beste Regisseur wurde Miguel Gomes für „Grand Tour“ ausgezeichnet, und der Preis der Jury ging an Jacques Audiard für „Emilia Pérez“. Ebenso erhielt der erste indische Wettbewerbsbeitrag nach 30 Jahren Anerkennung mit dem Grand Prix für „All We Imagine As Light“ von Payal Kapadia. Francis Ford Coppola wurde mit der Ehrenpalme für sein Lebenswerk geehrt, während die Goldene Palme an Sean Bakers „Anora“ ging, eine clevere Reflexion über Sex, Liebe und Geld, die das Publikum mit witzigen Ideen, Spannung und unerwarteten Wendungen begeisterte. Baker widmete seinen Film allen Sexarbeitern und betonte die Bedeutung von Liebe jenseits von Geld und Körper.