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Bekämpfung der Biopiraterie: Internationale Maßnahmen gegen unlautere Ausbeutung von natürlichen Ressourcen

Neues Abkommen gegen Biopiraterie: Ein Meilenstein im Schutz indigener Völker und genetischer Ressourcen

In dem internationalen Kampf gegen Biopiraterie, bei dem Unternehmen Pflanzen, Tiere und traditionelles Wissen aus anderen Ländern ohne Beteiligung dieser Länder nutzen, steht ein neuer UN-Vertrag kurz vor der Verabschiedung. Seit über 20 Jahren wurde in Genf über die Patentrechte an genetischen Ressourcen und traditionellem Wissen diskutiert, und nun soll die Schlussrunde der Verhandlungen bei der UN-Organisation für geistiges Eigentum (Wipo) beginnen.

Beispiele wie die Verwendung von Enzymen aus einem Salzsee in Kenia für die Herstellung von Bleichmitteln in der Jeansproduktion oder die Nutzung von Stevia-Pflanzen, die von indigenen Völkern in Paraguay und Brasilien seit Jahrhunderten verwendet werden, verdeutlichen die Problematik der Biopiraterie. Oft erhalten die Herkunftsländer dieser natürlichen Ressourcen und des traditionellen Wissens keine angemessene Entschädigung für deren Nutzung durch internationale Unternehmen.

Obwohl es bereits Regelungen wie das Nagoya-Protokoll zur gerechten Gewinnbeteiligung bei der Nutzung genetischer Ressourcen gibt, sind die Verfahren kompliziert und die Einhaltung der Vorschriften nicht immer gewährleistet. Mit dem geplanten Wipo-Vertrag könnten Unternehmen verpflichtet werden, den Ursprung des Materials bei der Anmeldung eines Patents offenzulegen, um Herkunftsländern die Überprüfung der Genehmigungen zu ermöglichen.

Die Diskussion über den neuen UN-Vertrag zur Verhinderung von Biopiraterie zeigt die Komplexität und die fortlaufenden Herausforderungen im Umgang mit genetischen Ressourcen und digitalem Sequenzmaterial. Es bleibt eine wichtige Aufgabe, faire Mechanismen zu entwickeln, die den Schutz des Wissens und der natürlichen Ressourcen der Herkunftsländer gewährleisten, ohne die wissenschaftliche Forschung und die Entwicklung neuer Heilmittel einzuschränken.

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