Niedersachsen

Kritische Realität der Krankenhausfinanzierung in Niedersachsen: Hohe Investitionen, aber wenige profitieren

Gesundheitskrise in Niedersachsen: Experten warnen vor drohendem Super-GAU an Kliniken

Die jüngste Ankündigung von Gesundheitsminister Andreas Philippi, über eine halbe Milliarde Euro in die Modernisierung der Krankenhäuser von Niedersachsen zu investieren, hatte zunächst für Erleichterung gesorgt. Doch hinter den scheinbar großzügigen Zahlen verbirgt sich eine alarmierende Realität, wie Experten nun warnen.

Kritische Finanzierungslage in Niedersachsen

Prof. Jens Rollnik, Ärztlicher Direktor der BDH-Klinik Hessisch Oldendorf, hebt hervor, dass der überwiegende Teil der finanziellen Mittel für Neubauprojekte vorgesehen ist. Die Verteilung sieht jedoch vor, dass die meisten der 175 niedersächsischen Krankenhäuser im Durchschnitt nur etwa 1,9 Millionen Euro erhalten – weit entfernt von einer umfassenden Modernisierung.

Die Konzentration der Geldmittel auf wenige zentrale Kliniken könnte laut Rollnik das Kliniksterben beschleunigen, indem wichtige Projekte vernachlässigt werden. Die historische Perspektive zeigt, dass die Unterfinanzierung bereits seit Jahren ein Problem darstellt, das durch aktuelle Gesundheitsreformen noch verschärft wird.

Appell an die Zivilgesellschaft

In dieser bedrohlichen Lage ruft Prof. Rollnik dazu auf, dass die Zivilgesellschaft sich für den Erhalt und die Stärkung der regionalen Krankenhäuser einsetzen sollte. Ohne eine aktive Unterstützung der Bürgerinnen und Bürger drohe ein weiterer Verlust wichtiger medizinischer Einrichtungen, wie bereits am Beispiel des geschlossenen Krankenhauses Holzminden deutlich wird.

Es ist an der Zeit, Maßnahmen zu ergreifen, um eine drohende Gesundheitskrise abzuwenden und sicherzustellen, dass die medizinische Versorgung in Niedersachsen aufrechterhalten werden kann. Die Zukunft der Krankenhäuser hängt davon ab, dass die richtigen Entscheidungen getroffen und die notwendigen Ressourcen bereitgestellt werden.

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