NiedersachsenVerden

Jakobskreuzkraut: Sorgen der Pferdebesitzer im Landkreis Verden

Hohe Bestände von Jakobskreuzkraut im Landkreis Verden bereiten Pferdehaltern und anderen Tierbesitzern Sorge, da die giftige Pflanze in getrocknetem Heu nicht mehr erkannt wird, wobei die VFD Maßnahmen zur Eindämmung und Unterstützung bei der Entsorgung fordert.

Die Zunahme des Jakobs-Kreuzkrauts hat in der Region Verden, Niedersachsen, Besorgnis unter Tierhaltern ausgelöst. Die gelb blühende Pflanze, die als giftig gilt, stellt eine wachsende Bedrohung für die Pferdehaltung dar und bringt auch andere Weidetiere, wie Kühe und Schafe, in Gefahr.

Ursachen der Ausbreitung

Die verstärkte Verbreitung des Jakobskreuzkrauts wird als menschengemacht angesehen. Laut Martina Gerndt von der Vereinigung der Freizeitreiter und -fahrer (VFD) im Bezirksverband Verden sind die Bestände nicht natürlichen Ursprungs. In der Vergangenheit wurden Samen dieser Pflanze oft in Saatenmischungen für Straßenrandbegrünungen verwendet, was zu ihrer jetzigen Häufung führt. „Mulchen ist dabei besonders problematisch, da die Pflanze durch das Mähen gestresst wird und blitzschnell ihre Samen verteilt“, erklärt Gerndt.

Aufruf zur Zusammenarbeit

Die VFD fordert eine umfassende Kartierung der Bestände und plant, das Thema nach der Sommerpause im Kreistag zur Sprache zu bringen. „Das ist entscheidend, um gemeinsam mit Naturschutzverbänden Lösungen zu finden“, betont Gerndt. Ein Wettbewerb in diesem Jahr soll dazu anregen, die Pflanze fachgerecht zu entfernen. Die Gemeinden werden gebeten, Container zur kostenlosen Entsorgung bereitzustellen.

Expertenmeinungen

Die Bedenken der VFD werden jedoch nicht von allen geteilt. Heike Vullmer vom Nabu-Kreisverband Verden sieht die Situation etwas entspannter: „Das Jakobskreuzkraut ist Teil der heimischen Flora und entwickelt sich bei wechselnden Wetterbedingungen prächtig.“ Sie weist darauf hin, dass die Giftstoffe bei Schafen weniger problematisch sind, da diese Tiere in der Lage sind, diese zu verstoffwechseln. Sie schlägt vor, Weiden mit hoher Kreuzkrautdichte von Schafen beweiden zu lassen, um die Pflanzenpopulation auf natürliche Weise zu regulieren.

Präventive Maßnahmen gegen die Pflanze

Eine der effektivsten Maßnahmen zur Eindämmung des Jakobs-Kreuzkrauts bleibt das manuelle Ausstechen der Pflanzen. Dies sollte solange erfolgen, bis die Bestände klein sind. Vullmer betont: „Das frühzeitige Entfernen aller Wurzeln ist entscheidend, um eine Wiederverbreitung zu verhindern.“ In ihren Augen könnte die Raupe des Blutbären, die sich von den Blüten des Kreuzkrauts ernährt, zur natürlichen Kontrolle der Pflanze beitragen.

Die Wichtigkeit dieser Maßnahmen

Die Zunahme des Jakobskreuzkrauts hat nicht nur Auswirkungen auf die Pferde- und Tierhaltung, sondern auch auf die Nutzung von Weideflächen in der Region. Während die VFD zur Aufklärung und zur Förderung proaktiver Maßnahmen aufruft, gibt es unterschiedlichen Ansichten über die Gefährlichkeit der Pflanze. Ein gemeinsames Vorgehen aller Beteiligten, von Landwirten bis hin zu Naturschutzverbänden, ist entscheidend, um die Herausforderungen der Pflanze effektiv zu bewältigen.

Lebt in Stuttgarts Umland und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
Schaltfläche "Zurück zum Anfang"