Der Bezirk Oberbayern fördert den Schutz von Bienen und Insekten durch die vierte Vergabe des Titels „Bienenfreundliche Gemeinde“. Ausgezeichnet werden die drei Gemeinden, die sich in besonderem Maße für die Förderung von Bienen- und Insektenschutz einsetzen. Ziel dieser Initiative ist es, das Engagement der oberbayerischen Kommunen zu würdigen, das einen wichtigen Teil des Artenschutzes darstellt. Die Auszeichnung ist zudem mit einem Preisgeld verbunden, dessen Höhe sich nach der Platzierung der Gewinner richtet und dessen Verwendung für spezifische, bienenfreundliche Projekte vorgesehen ist. Bewerbungen können vom 3. Februar bis 30. März bei der Fachberatung für Imkerei des Bezirks Oberbayern eingereicht werden.
Die Kriterien für die Vergabe des Titels sind vielfältig und umfassen unter anderem die bienen- und insektenfreundliche Bepflanzung von Verkehrsinseln sowie die bewusste Pflege aller kommunalen Flächen ohne den Einsatz von chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln. Zudem wird die Bereitstellung von Nistflächen, wie etwa Insektenhotels, bewertet. Diese Maßnahmen sind nicht nur für den Erhalt der Artenvielfalt wichtig, sondern tragen auch zur Verbesserung des städtischen Lebensraums bei.
Rolle der Gemeinden im Bienenschutz
Gemeinden können durch verschiedene Maßnahmen aktiv zum Bienen- und Bodenschutz beitragen. Dazu zählen unter anderem der Verzicht auf chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel auf öffentlichen Grünflächen und die bienenfreundliche Gestaltung dieser Flächen. Das Projekt „Unser Boden für Bienen“ unterstützt Gemeinden in ihren Bemühungen und bietet kostenlose Projektbegleitungen an. Die Vorteile für die beteiligten Gemeinden sind erheblich: Von Kostensenkungen durch naturnahe Gestaltung bis hin zu einem Imagegewinn und einer erhöhten Lebensqualität für die Bürger, die von der steigenden Biodiversität profitieren.
Im Rahmen des Projekts müssen die Gemeinden eine Reihe von Schritten durchlaufen, darunter die Anmeldung durch die Bürgermeisterin oder den Bürgermeister sowie Fachvorträge zur Vernetzung der Akteure. Workshops dienen zur Schulung der Mitarbeiter und zur Erstellung einer Maßnahmenliste für die kommenden Jahre, die stets auch den Verzicht auf chemische Pflanzenschutzmittel berücksichtigt. Dies fördert nicht nur die ökologische Vielfalt, sondern auch die öffentliche Wahrnehmung für den notwendigen Schutz von Bienen und anderen Insekten.
Ökologische Gestaltung und Bürgerengagement
Der Verein „Kommunen für Biologische Vielfalt“ unterstützt Städte und Gemeinden bei der biologischen Diversifizierung ihrer Flächen. Hierzu gehört auch die Schaffung von Blühflächen, die nicht nur die Artenvielfalt erhalten, sondern auch das Flair der Städte steigern. Die Stadt Linz am Rhein hat beispielhaft zahlreiche Bienenweiden eingerichtet, was großen Zuspruch bei den Bürgern findet. Dies zeigt, dass eine nachhaltige und bienenfreundliche Gestaltung der öffentlichen Flächen direkt zur Lebensqualität in den Städten beiträgt.
In Hildesheim beispielsweise bleibt eine alte Baumreihe stehen, da sie als Lebensraum für geschützte Tiere dient, was das Bewusstsein der Bürger für die ökologische Bedeutung dieser Maßnahmen stärkt. Solche Beispiele verdeutlichen, wie wichtig es ist, Bürger in den Prozess des Umweltschutzes einzubeziehen und ihnen die Vorteile naturnaher Gestaltung zu vermitteln, wie etwa durch Informationsschilder, die den ökologischen Wert von Gehölzen erläutern.
Insgesamt zeigt die Initiative der oberbayerischen Kommunen, gemeinsam mit Projekten und Vereinen, dass durch aktives Engagement für den Bienenschutz der respektvolle Umgang mit unserer Umwelt gefördert wird und die Biodiversität ein zentraler Bestandteil der kommunalen Entwicklung ist.