HildesheimWissenschaft

Hinweistafel im Hildesheimer Dom erinnert an Missbrauchsvorwürfe gegen Bischof Janssen

Das Domkapitel in Hildesheim hat eine Hinweistafel im Hildesheimer Dom errichtet, um an die Missbrauchsvorwürfe gegen den verstorbenen katholischen Bischof Heinrich Maria Janssen zu erinnern. Die Tafel wurde in der Bischofsgruft aufgestellt, wo Janssen bestattet ist. Nach Angaben eines Bistumssprechers wurde der Text in Absprache mit Bischof Heiner Wilmer verfasst. Die „Kirchenzeitung Hildesheim“ berichtete zuerst darüber. Ähnliche Tafeln, die auf Fehlverhalten früherer Bischöfe im Umgang mit Fällen sexualisierter Gewalt hinweisen, sind auch an anderen Orten, wie beispielsweise im Paderborner Dom, vorhanden.

Die Tafel dient als vorläufige Maßnahme, und die endgültige Entscheidung über Forderungen wie die Verlegung des Grabs von Janssen aus der Bischofsgruft steht noch aus. Eine Arbeitsgruppe hat Vorschläge erarbeitet, um an Fälle von sexualisierter Gewalt im Bistum zu erinnern. Die Tafel zitiert eine 2021 veröffentlichte Studie, die „eklatante Missstände im Umgang mit sexualisierter Gewalt und Machtmissbrauch“ während Janssens Amtszeit benennt. Zwei Betroffene haben zwischen 2015 und 2018 Missbrauchsvorwürfe gegen Bischof Janssen selbst erhoben.

Die Grablege der Bischöfe im Bistum Hildesheim wurde im Beratungsprozess der Arbeitsgruppe häufig diskutiert. Martin Richter, der Präventionsbeauftragte des Bistums, betonte die Bedeutung einer klaren Haltung des Bistums zum Missbrauchsthema. Die Arbeitsgruppe schlägt außerdem vor, Veranstaltungen abzuhalten und Mahnmale vor dem Dom und in betroffenen Gemeinden aufzustellen. Der Prozess der Aufarbeitung und Erinnerungskultur wird von Vertretern des Bistums, der Wissenschaft und Betroffenen vorangetrieben.

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