Ukrainischer Soldat kehrt trotz Verletzungen an die Front zurück – für seine Söhne

Als die Drohne in seinem Schützengraben einschlug, hatte Oleksandr R. (55) mit seinem Leben abgeschlossen. Der ukrainische Soldat wurde jedoch gerettet, aber 42 Prozent seiner Haut waren verbrannt. Trotzdem hat er nur einen Gedanken: die Rückkehr an die Front – wegen seiner Söhne. Über das Kleeblatt-Hilfeprogramm kam der schwerstverletzte Ukrainer im Januar nach Deutschland und wird seitdem in der Medizinischen Hochschule Hannover versorgt. Fünf Monate und einige Operationen später kann Oleksandr R. zwar schon wieder durch den Park an der Klinik gehen; jedoch fällt ihm das Bewegen der Finger schwer.

Seit seiner Verlegung nach Niedersachsen ist seine Lebensgefährtin Svetlana (40) an seiner Seite. Doch so groß die Freude über die fortschreitende Genesung von Oleksandr ist, so groß ist die Angst um ihre beiden Söhne. Viatcheslav (20), sein Sohn, und Dimitri (18), der Sohn seiner Lebensgefährtin, wurden während seiner Behandlung zum Kriegsdienst eingezogen und kämpfen nun in derselben Einheit. Oleksandr R. möchte so schnell wie möglich an ihrer Seite gegen den russischen Aggressor kämpfen.

Obwohl ihm in Deutschland noch mehrere Wochen Reha bevorstehen, entscheidet sich der 55-jährige ehemalige Taxifahrer gegen die Reha, um in die Ukraine zurückzukehren und an der Front zu kämpfen. Seine Finger benötigen noch viel Krankengymnastik, aber er plant, die Übungen in der Ukraine fortzusetzen. Am Dienstagmorgen bestieg er mit Svetlana den Zug zurück in die Heimat. Zum Abschied bedankte sich Oleksandr bei den Ärzten und drückte seine Dankbarkeit aus. Es war toll hier in Deutschland, und er würde gerne zurückkommen – mit seinen Söhnen, wenn in der Ukraine endlich wieder Frieden herrscht.