Das Niedersachsenderby zwischen Hannover 96 und Eintracht Braunschweig, eines der traditionsreichsten Duelle im deutschen Fußball, steht kurz bevor. Am 6. März 2025 kämpft Hannover im 182. Aufeinandertreffen gegen seinen Erzrivalen aus Braunschweig. Dabei sind die beiden Teams in der Tabelle der 2. Fußball-Bundesliga in unterschiedlichen Ausgangslagen: Hannover rangiert auf Platz 8, während Braunschweig nur einen Punkt vor der Abstiegszone auf Platz 16 steht. Vor dem Derby gaben die Pastoren beider Städte ein Zeichen für Fairness und Gemeinschaft.

Am 7. März 2025 fand ein Fußballspiel zwischen Pastorinnen, Pastoren, Diakoninnen und Diakonen aus Hannover und Braunschweig statt. Dieses Ereignis fand auf einem kleinen Fußballplatz in der Lutherkirche in Hannover statt und sollte den Geist des Zusammenhalts, trotz der rivalisierenden Fußballkultur, fördern. Die Teilnehmer trugen Trikots ihrer jeweiligen Clubs, die freundlicherweise von Hannover 96 und Eintracht Braunschweig zur Verfügung gestellt wurden. Hannovers Sportpastor Peti Schmidt unterstrich die Bedeutung des Derbys und appellierte an die Fangemeinden, Ausschreitungen und Gewalt neben dem Platz zu vermeiden. „Alle Menschen und Vereine sind vor Gott gleich“, sagte Schmidt, und er sprach sich für ein harmonisches Miteinander aus.

Sicherheitsmaßnahmen und Fanverhalten

Angesichts der intensiven Rivalität und der damit verbundenen Sicherheitsbedenken wurden strenge Maßnahmen für das Derby getroffen. So ist der Braunschweiger Fanblock im Stadion am Maschsee aus Sicherheitsgründen auf maximal 60 Prozent ausgelastet, was bedeutet, dass nur etwa 2.541 Fans aus Braunschweig ins Stadion gelangen dürfen. Aufgrund vergangener gewalttätiger Auseinandersetzungen sind weniger als 10% der Karten für Braunschweiger Fans verfügbar, und zudem gilt ein Teilausschluss für Gästefans. Die Bundespolizei plant, rivalisierende Fangruppen bereits bei ihrer Anreise zu trennen.

Bedenkliche Vorkommnisse in der Vergangenheit haben zu einem Sonderzug geführt, der 1.200 Braunschweiger Fans nicht zum Hauptbahnhof, sondern zur Station Linden Fischerhof bringt. Während der Fahrt gelten strikte Verbote für Glasflaschen, Dosen sowie pyrotechnische Gegenstände und Vermummungen. Einsatzleiter Martin Kröger hat ein konsequentes Vorgehen gegen Gewaltausbrüche und Pyroexzesse angekündigt. Zudem hat die Ultraszene von Braunschweig angekündigt, nicht zum Derby zu reisen, was die Sicherheitslage weiter komplexer macht.

Historische Rivalität

Die Rivalität zwischen Hannover 96 und Eintracht Braunschweig hat historische Wurzeln, die bis ins 17. Jahrhundert zurückreichen. Hannover 96 ist Gründungsmitglied der Bundesliga und Braunschweig war 1967 Meister. Im Hinspiel dieser Saison gewannen die Braunschweiger mit 2:0 und untermauerten damit ihren Kampfgeist. Die Braunschweiger Verantwortlichen fordern eine stärkere Einbindung in die Entscheidungsprozesse der Behörden, insbesondere im Hinblick auf Sicherheitsmaßnahmen, um die Fan-Kultur zu berücksichtigen.

Laut einer Studie, verantwortet von Lothar Rieth, wurden verschiedene Sicherheitsmaßnahmen im Fußball analysiert, um einen verbesserten Austausch zwischen DFB, DFL und Sicherheitsbehörden zu fördern. Karl Rothmund, Vizepräsident des DFB, und Hendrik Große Lefert, neuer Sicherheitsbeauftragter, betonen die Notwendigkeit einer effektiven Sicherheitsstrategie. Die Analyse der bestehenden Sicherheitskonzepte soll dazu beitragen, langfristige Lösungen für eine friedliche Fan-Interaktion zu finden und der Gewalt im Stadion entgegenzuwirken.

Am kommenden Sonntag, dem 6. März, wird das Stadion in Hannover ausverkauft sein, und der Druck auf beide Teams sowie die Verantwortlichen wird mit jeder Minute bis zum Anpfiff wachsen. Die Vorfreude auf dieses mit Spannung erwartete Derby spiegelt die tiefe Leidenschaft der Fans beider Seiten wider, verbunden mit einem Appell an die Vernunft und den Respekt füreinander.

Informationen zu diesem Thema finden Sie in den Berichten von FAZ, NDR und DOSB.